Sex und Alkohol gehören irgendwie zusammen, wenn man der Studie eines englischen Herstellers von Intimwaschlotionen glaubt. 48,5 Prozent der 3.000 befragten Frauen geben darin an, dass sie unter Alkoholeinfluss mehr Spaß am Sex haben.
Aber wie beeinflusst Alkohol die Lust und Sexualität von Frauen und Männern? Wir haben alle wichtigen Fakten für dich zusammengefasst!
Alkohol und Sex: Die Vorteile
Das Gläschen Wein, ein kühles Bier an der Bar oder ein fruchtiger Cocktail: Alkohol in Maßen kann beim Daten und beim Sex Vorteile haben.
1) Weniger Hemmungen
Ein kleiner Schwips kann ein Mutmacher sein, der als Türöffner wirkt. Vielleicht willst du schon lange etwas Neues im Bett mit deinem Liebsten oder deiner Liebsten ausprobieren und dir fehlte bisher immer der Mut dazu? Dann kann sich die anregende und enthemmende Wirkung von Alkohol positiv auf euren Sex auswirken.
Alkohol hat Auswirkungen auf die Nervenzellen in deinem Gehirn. Dieser Vorgang ist zuerst anregend und dann betäubend und enthemmend. Deine Gehirnzellen reagieren langsamer und leiten Informationen je nach Dosis verzögert weiter, besonders in den Arealen, die für das Bewusstsein und die Gefühlsebene zuständig sind. Das hat auch einen Effekt auf Sex!
2) Alkohol steigert sexuelles Verlangen
Hast du schon mal vom „Horny Hangover“ gehört? Dahinter verbirgt sich die Lust auf Sex, obwohl du einen fiesen Kater nach zu vielen Drinks hast – vorzugsweise am nächsten Morgen.
Männer und Frauen sind erregbarer, wenn sie Restalkohol im Blut haben. Das fanden Forscher der University of Washington und des Kinsey Instituts heraus.
Alkohol erhöht vorübergehend den Testosteronspiegel und das lässt mögliche Hemmungen sinken. Ein weiterer Grund ist das Verlangen deines Körpers nach Schmerzlinderung, wenn dir der Kopf brummt. Diese Linderung erreicht er am schnellsten mit Glückshormonen. Und diese produziert dein Körper besonders bei einem Orgasmus in Fülle!
3) Lockere Zunge beim Sex mit Alkohol
Besonders in längeren Beziehungen leidet vor allem eins: die Kommunikation. Und das hat oft fatale Folgen für das gemeinsame Sexleben.
Ein Gläschen am Abend oder eine Partynacht lösen die Zungen und ihr packt womöglich Themen auf den Tisch, die ihr nüchtern niemals ansprechen würdet. Das kann der Startschuss für einen offenen Austausch über verborgene Wünsche im Bett sein – frei von Scham und Angst.
Besoffen Sex haben: die Nachteile
Betrunken und geil? Wenn du das Gefühl kennst und bereits besoffen Sex hattest, dann sind dir neben den Vorteilen sicher auch die Nachteile bekannt.
1) Alkohol und Erektionsprobleme
Alkohol erhöht den Blutdruck. Das passiert, weil deine Gefäße sich durch Alkoholkonsum erweitern und dein Blut dicker wird. Betrunkenen Männern fällt es dadurch schwerer, eine Erektion zu bekommen. Bei betrunkenen Frauen kann es zu vaginaler Trockenheit und einem Verlust der Libido kommen.
Bereits ein Blutalkoholspiegel von 0,4 Promille kann die Potenz verringern! Ab einem Promille ist meistens ganz „tote Hose“. Wenn du regelmäßig Alkohol konsumierst, kann sich das dauerhaft negativ auf deine Erektionsfähigkeit auswirken.
2) Kontrollverlust
Du kennst beim Trinken und Feiern auch den berüchtigten „Point of no Return“? Der Moment, an dem du aufhören solltest und trotzdem zum nächsten Glas greifst? Spätestens ab 1,5 Promille führt Alkoholkonsum zu einem so großen Kontrollverlust, dass es dir kaum mehr möglich ist, wirklich Sex zu haben.
Ohne die Kontrolle über deinen Körper und deine Sinne kannst du weder Gefahren ausreichend einschätzen noch dich richtig ausdrücken oder deine Grenzen deutlich machen. Leider fällt in diesem Zusammenhang auch oft das Thema „Verhütung“ unter den Tisch.
3) Weniger Empfindsamkeit
Alkohol hat unter anderem eine betäubende Wirkung, die meist nach dem sexuellen Verlangen einsetzt.
Du spürst dich und deinen Körper viel weniger und nimmst Berührungen nur noch dumpf wahr. Selbst Schmerzen fühlst du betrunken kaum oder gar nicht mehr. Damit erhöht sich das Risiko von Verletzungen beim Geschlechtsverkehr.
Kommst du?! Alkohol und Orgasmen
Wegen der verminderten Empfindsamkeit und Sensibilität im „Suff“ kommst du womöglich auch schwerer zum Höhepunkt. Das gilt für den Sex bei betrunkenen Frauen und Männern gleichermaßen.
Zu viel Alkohol verzögert oder verhindert sogar ganz die Ejakulation beim Liebesspiel. Deine Sinne sind betäubt und dein Körper kann sein Lustpotenzial schlechter entfalten. Kommst du trotzdem zum Orgasmus, kann der sich weniger intensiv und prickelnd anfühlen als sonst.
Aber warum vermindert (zu viel) Alkohol bei Frauen und Männern die Orgasmusfähigkeit? Ganz einfach: Unter Alkoholeinfluss gelangen stimulierende Reize schlechter zum Gehirn, und das beeinträchtigt unser Nervensystem.
Sex unter Alkohol – Macht er an oder schreckt er ab?
In der Theorie macht Alkohol zwar locker und „Drunk Sex“ kann richtig Spaß machen. Andererseits verwehrt er dir jedoch einen tollen Orgasmus! Aber wie ist Sex mit Betrunkenen oder betrunken Sex zu haben in der Praxis? Im JOYClub-Forum berichten Community-Mitglieder von ihren Erfahrungen.
Kulinarie, weiblich, findet besoffen Sex zu haben eher ungeil: „Meine Erfahrungen mit Alkohol und Sex sind fast gleich null und das ist auch gut so, denn ich berausche mich viel lieber an meinem Gegenüber an der herrlichen Lust miteinander, der Gier aufeinander und am intensiven Genuss dabei. Ich möchte viel lieber high von unserem „Fest der Sinne“ werden und sein als vom Alkohol so dermaßen benebelt mich später kaum mehr daran erinnern zu können.“
Micha, männlich, sieht das Ganze ähnlich: „Sex mit jemandem der eine Fahne oder gar Mundgeruch hat, geht gar nicht. Ist doch total ablöschend! Ich kann verstehen, wenn man etwas Hemmungen hat, dadurch lockerer wird. Aber das sollte doch nicht zum Dauerzustand werden. Da würde ich eher was daran ändern und den Alkohol weglassen.“
Spiellust, ein Pärchen, sieht die Sache lockerer: „Ich kennen niemanden, der im Club keinen Alkohol trinkt. Es erleichtert die Angelegenheit, den Alltag hinter sich zu lassen und in die Welt der Erotik einzutauchen. Allerdings gibt es bessere Mittel als Alkohol. Alkohol bedröhnt und desensibilisiert. Beides läuft auf schlechten Sex hinaus.“
Betrunken sein beim Sex: Wie viel ist zu viel?
Aphrodisierende Drinks wie Rotwein (besonders bei Frauen), Sekt, Champagner oder Absinth können ein anregender Einstieg in ein heißes Liebesspiel sein. Während prickelnde Perlweine und kühle Longdrinks als kleine Mutmacher gelten, ist ein unkontrolliertes Saufgelage inklusive Übelkeit und Kontrollverlust gar nicht sexy. Eher ganz im Gegenteil.
Wie viel Alkohol am Ende „genau richtig“ und wann es einfach zu viel ist, hängt von deiner Tagesform, der Art deiner Drinks und auch deiner Stimmung ab.
Im Zweifel gilt: Weniger ist mehr! Kennst du dein Limit, dann kann sich ein kleiner Schwips positiv auf deinen Sex auswirken.
