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Trotz Verbot: Viele Prostituierte bieten AO Sex an

Trotz Verbot: Viele Prostituierte bieten AO Sex an

Prostituierte bietet AO Sex an

AO Sex oder auch Sex ohne Kondom ist bei Kunden von Prostituierten sehr beliebt. Doch was genau umfasst dieser Service alles? Warum ist die Nachfrage so hoch? Wie gelingt es Huren, ihn immer noch anzubieten, obwohl er seit einigen Jahren illegal ist? Und welche gesundheitlichen Risiken birgt der Alles-Ohne-Kondom-Service? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was ist AO Sex?

Prostituierte bieten die unterschiedlichsten Sexpraktiken bzw. Services an – von klassischem Vaginalverkehr (mit Kondom) über Anal- oder Oralsex bis hin zu diversen Fetischen und BDSM

Ein ganz bestimmter Service jedoch, der seit 2017 in ganz Deutschland verboten ist, erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit: AO Sex. Aber worum handelt es sich dabei?

Mann lehnt Kondom ab und möchte AO Sex
AO steht für Alles Ohne, sprich Sex ohne Kondom (Foto: Kaspars Grinvalds – Shutterstock.com)

Die Abkürzung „AO” steht für „Alles Ohne”, was soviel bedeutet wie „Ohne Kondom”. AO Huren haben mit ihren Kunden also ohne Kondom Sex.

Dass dieser fragwürdige Service für beide Seiten allerlei Gefahren birgt, muss wohl nicht näher erläutert werden. Gerade in Anbetracht dessen ist es bemerkenswert, wie sehr AO in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen hat. 

Deshalb drängt sich die Frage auf: Wo lernen Männer AO Girls kennen, wenn dieser Service offiziell nicht mehr angeboten werden darf?

Größtenteils übers Internet in AO Foren und auf AO Sexanzeigen-Portalen. Dort bieten diese Sex ohne Gummi unter der Hand an. Der Andrang ist groß.

Teilweise findet man zwar auch in Bordellen, Saunaclubs oder bei Escort-Dienstleistern AO Kontakte – ebenfalls natürlich nur unter der Hand –, allerdings ist es deutlich schwieriger als im Netz, entsprechende Angebote aufzuspüren. Denn hier ist die Gefahr für Prostituierte um einiges größer, aufzufliegen. 

AO Nutten sind bei Freiern sehr beliebt – aber warum?

Die Beliebtheit von Huren, die AO anbieten, ist einfach erklärt: Sex ohne Kondom fühlt sich anders – aus Sicht vieler Männer besser – an. Intensiver und echter würden Ohne-Kondom- Befürworter wahrscheinlich sagen. Das Kondom wird also als störend empfunden.

Viele Männer beklagen durch die Verwendung eines Kondoms auch Potenzprobleme. Oder eine allergische Reaktion gegen Latex, woraus die meisten Kondome nun mal bestehen.

Und dies alles trübt dann natürlich den Spaß am Sex, weshalb es eben auch eine hohe Nachfrage nach Prostituierten gibt, die einen Alles-ohne-Gummi-Service in ihrem Portfolio haben. 

So tarnen sich AO Sexkontakte

Huren, die trotz des Risikos erwischt zu werden, im Bordell AO anbieten, tun dies nur unter Einhaltung höchster Anonymität und Diskretion. Vorne an der Theke offen nach Sex ohne Gummi zu fragen, ist daher zwecklos.

Denn keine Prostituierte wird vor ihren Kolleginnen zugeben, dass sie diesen Service in ihrem Portfolio hat. Außerdem läuft man als Kunde so Gefahr, rausgeschmissen zu werden und Hausverbot zu erhalten. Schließlich ist AO offiziell verboten.

Viele „Alles Ohne”-Freier sagen deshalb nicht offen, dass sie sich Sex ohne Kondom wünschen. Sie hoffen stattdessen darauf, dass die entsprechende Hure es von sich aus anbietet. Nämlich unter der Hand, sobald sie mit ihr alleine auf dem Zimmer verschwunden sind. 

AO Hure lässt das Kondom stecken
Viele AO-Huren tarnen sich durch Begriffe wie „tabulos“ oder „hemmungslos“ (Foto: Oleg Elkov – Shutterstock.com)

Im Übrigen deuten spezielle Formulierungen in der Liste der sexuellen Dienstleistungen, die man von einer bestimmten Hure erhalten kann, auf AO hin. Etwa „hemmungslos” oder „tabulos”.

So sind „tabulose Huren” im Bordell oft nämlich genau diejenigen, die dann heimlich im Hinterzimmer für einen Aufpreis zu Sex ohne Gummi bereit sind.

Auch fürs Internet gilt das. Wer auf Sexanzeigen-Portalen oder in Sex-Foren nach Prostituierten sucht, die das Kondom auf Wunsch weglassen würden, wird nur selten ein explizites Angebot für AO finden. Denn das verbirgt sich meist hinter speziellen Formulierungen.

Trotz der ohnehin größeren Anonymität des Internets offenbaren hier viele Nutten nämlich nicht von Vornherein, dass sie auch einen Alles-Ohne-Service anbieten. Erst beim Treffen selbst kommt das dann zur Sprache. 

Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche Seiten, auf denen Huren unverblümt Sex ohne Kondom anbieten – also nicht mal versuchen, ihr spezielles Angebot zu tarnen. Dabei handelt es sich dann um spezielle Sexportale, Kleinanzeigen-Plattformen sowie AO Foren.

AO Foren und AO Sexanzeigen-Portale im Internet

Vor allem AO Foren erfahren seit einigen Jahren gewaltigen Zulauf. Und zwar nicht nur für die direkte Suche nach Sexkontakten ohne Kondom, sondern auch für den Erfahrungsaustausch und andere Plaudereien zum Thema AO.

Wird beispielsweise irgendwo in Deutschland eine Veranstaltung für AO Gangbang abgehalten, wird diese über eine solche Plattform angekündigt. Außerdem berichten in einem AO Forum Freier über ihre Erlebnisse mit bestimmten AO Prostituierten und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus. 

Auf Sexanzeigen-Portalen für AO ist die Interaktion zwischen den User*innen hingegen auf ein Minimum beschränkt bis gar nicht vorhanden. Stattdessen stellen hier Huren, die Sex ohne Gummi anbieten, Inserate ein, auf die sich interessierte Männer dann für eine Terminvereinbarung melden können. 

Es bleibt allerdings weiterhin festzuhalten, dass AO trotz zahlreicher Foren und Anzeigen-Portale illegal ist. Hinzu kommen die vielen gesundheitlichen Risiken, die ungeschützter Sex bietet. Vom AO-Service, so verlockend dieser auch erscheinen mag, ist daher dringend abzuraten.

Von Vaginalsex bis BDSM ohne Kondom – das bietet eine AO Nutte alles an

Eine tabulose AO Nutte bietet natürlich klassischen Geschlechtsverkehr ohne Kondom an – aber das ist bei weitem nicht das einzige. Auch andere Praktiken wie Oral- oder Analsex ohne alles gehören zum Repertoire dieser AO Hostessen. 

Und sogar im Fetischbereich ist es bei einigen Freiern ein gefragter Service, den Gummi wegzulassen – vor allem im Rahmen von BDSM. Hier steht dann im Fokus, sich ohne alles dominieren zu lassen oder selbst den dominanten Part zu übernehmen und mit den AO Nutten bizarre Spiele ohne Kondom zu praktizieren.

Prostituiertenschutzgesetz stellt Sex ohne Kondom unter Strafe

Trotz des gewaltigen Angebots an AO und der großen Beliebtheit sei nochmals betont: In Deutschland ist AO verboten. So wurde im Juli 2017 von der Bundesregierung das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) offiziell verabschiedet, welches neben weiteren Paragraphen zum Schutz von Huren auch die Kondompflicht (§ 32) beinhaltet.

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Wer dem zuwider handelt und Hobbyhuren, Huren oder Escort-Ladys für AO aufsucht, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer Strafe bis 50.000 Euro rechnen. Der Verstoß gegen die Kondompflicht stellt laut ProstSchG für die Prostituierte selbst hingegen keine Ordnungswidrigkeit dar.

Außerdem ist seither jeder Puff dazu verpflichtet, mit einem sichtbaren Aushang darauf hinzuweisen, dass AO verboten ist. Auch hier gilt: Verstöße gegen die Hinweispflicht stellen eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld bis 10.000 Euro geahndet wird. 

Prostituierte möchte Kondom verwenden
Achtung – in Deutschland gilt aufgrund des Prostituiertenschutzgesetzes Kondompflicht (Foto: Inspiration GP – Shutterstock.com)

Bevor das Prostituiertenschutzgesetz für Gesamtdeutschland eingeführt wurde, gab es nur wenige Bundesländer, in denen es nicht erlaubt war, tabulose Nutten für AO aufzusuchen. Mit Bayern und dem Saarland genaugenommen nur zwei. In Bayern wurde die Einhaltung der Kondompflicht sogar mit regelmäßigen Tests überprüft. 

Obwohl es der Zweck dieses Gesetzes ist, Prostituierte zu schützen, gab es vor drei Jahren zum Zeitpunkt der Verabschiedung viele kritische Stimmen – und es gibt sie auch heute noch. Kritiker*innen bemängeln unter anderem, dass sich Regelungen wie die Kondompflicht nur schwer kontrollieren lassen und sie Zwangsprostitution fördern.

Außerdem könnte das ProstSchutzG in Bezug auf die Kondompflicht zu mehr Konfliktsituationen zwischen Prostituierten, die im gleichen Bordell arbeiten, führen. Etwa wenn die eine heimlich AO anbietet und die andere das mitbekommt, woraufhin sie ihre Kollegin anschwärzt. 

Trotz Verbot: Darum bieten viele Prostituierte Sex ohne Kondom an

Aber warum gehen viele Prostituierte das Risiko ein, Sex ohne Kondom anzubieten, obwohl es verboten ist? Die Antwort liegt auf der Hand: Um mehr Geld verlangen zu können.

Alles ohne Service wird gut bezahlt
Der AO-Service ist für viele Huren lukrativ (Foto: Etienne Hartjes – Shutterstock.com)

Natürlich geben sich Huren nicht offen als AO-Kontakt zu erkennen. Aber wenn sie dann mit ihrer ihrem Kunden allein im Verrichtungszimmer verschwunden sind, merkt nun mal niemand Drittes, was dort genau passiert. Sie können ihrem Freier somit ganz einfach teure Extra-Leistungen unter der Hand schmackhaft machen. 

AO stellt für Nutten also eine gute Gelegenheit dar, die eigenen Einnahmen deutlich zu erhöhen. Die hohe Nachfrage und der erhebliche Aufpreis für diese Dienstleistung machen es möglich. 

Gesundheitliche Risiken von AO Sextreffen 

Trotz des Reizes, den AO für manch einen Mann vielleicht hat, sollte man nie vergessen: Sextreffen ohne Gummi bergen hohe gesundheitliche Risiken. Es besteht die Gefahr, sich mit STIs, sexuell übertragbaren Krankheiten, zu infizieren. 

Besonders Hepatitis A und B sowie HIV sind hier weit verbreitet. Und dass eine HIV-Infektion lebensbedrohlich ist,  bedarf wohl keiner weiteren Erklärung.

Wie hoch das Infektionsrisiko ist, zeigen Statistiken aus Ländern wie Russland, Bulgarien oder Rumänien, also vor allem aus dem osteuropäischen Raum. Denn dort sind AO Treffen mit Prostituierten nicht verboten. Und auch privat ist AO Sex in den genannten Ländern an der Tagesordnung. Dementsprechend ist die Aids-Rate dort in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen.

Generell lässt sich sagen, dass Deutschland eines der wenigen Länder ist, in denen der Ohne-Gummi-Service nicht erlaubt ist. Trotzdem wird er unter der Hand angeboten. Und auch wenn das in Verbindung mit einem Gesundheitstest passiert, sollte man sich davon lieber fernhalten.

Eine Prostituierte empfängt nämlich jeden Tag mehrere Kunden und Geschlechtskrankheiten können normalerweise erst drei Monate nach der Infektion zuverlässig nachgewiesen werden. Nur weil eine Nutte einen Gesundheitstest vorzeigt, ist man also nicht auf der sicheren Seite.


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