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Kinky Sex: Alles, nur nicht Vanilla!

Kinky Sex: Alles, nur nicht Vanilla!

Frau schaut lustvoll auf Peitsche die neben ihr im Bett liegt

Beim Sex ist alles erlaubt – außer Langeweile. Das Motto gilt besonders für Menschen mit einem Kink. Kinky Sex weicht von dem ab, was der Mainstream unter „normalem Sex“ versteht. Wir verraten, was kinky wirklich bedeutet, was Kinks sind und welche Vorteile es hat, welche zu haben.

Was ist kinky?

Der Begriff „Kink“ bedeutet im Englischen „Krümmung“ oder „Knick“. Die Bedeutung ist umgangssprachlich für eine sexuelle Vorliebe und Fantasie, die nicht als gewöhnlich gilt. Während die normale Sexualität als gerade Linie gesehen wird, ist der Kink wie ein Knick. Im Gegensatz zum Vanilla-Sex, also dem konventionellen Sex, sind Kinks außergewönlich. 

Was ein Kink ist, dafür gibt es keine eindeutige Definition, da Sexualität etwas sehr Individuelles ist. Während für den einen Füßelecken im Bett ganz normal ist, ist dieses Verhalten für andere schon ein krasser Kink. Einige BDSMler*innen bezeichnen ihre Praktiken gerne als Kinks, um sich vom Standard-Sex abzugrenzen.

Ist das ein Kink oder ein Fetisch?

Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen einem Kink und einem Fetisch. Kinks sind beim Sex optional, ein heißes Add-on, das die Sache interessanter macht. Sexuelle Kinks sind Vorlieben, die sich nicht eindeutig abgrenzen lassen. Während Analsex bei homosexuellen Liebesspielen zwischen zwei Männer eher die Regel als die Ausnahme ist, ist die Praktik bei heterosexuellen Paaren vielleicht schon kinky. 

Mann mit nacktem Oberkörper berührt verführerische Frau in Kaninchenmaske
Ein Kink ist eine Art Add-on, das den Sex interessanter machen kann. Foto: lightfieldstudios – 123RF..com

Ein Fetisch hingegen ist ein sexuelles Bedürfnis, das über eine Vorliebe hinausgeht. Personen mit einem Fetisch brauchen diesen, um sexuell erregt zu sein und befriedigenden Sex zu haben. Fetische beeinflussen das Sexleben und können sogar zum Zwang werden – müssen sie aber nicht. Während sich Kinks im Laufe des Sexuallebens entwickeln, haben sich Fetische oft schon unterbewusst in der Kindheit entwickelt. 

Trotz des Unterschieds muss festgehalten werden: Nicht selten werden umgangssprachlich Kinks als Fetische bezeichnet. Schließlich sind die Übergänge oftmals fließend und Kinks können sich bspw. zu einem Fetisch entwickeln.

Beispiele für verschiedene Arten von Kinks

Was für Kinks gibt es? Es gibt jede Menge kinky Sex-Präferenzen, die weitverbreitet und bekannt sind, wie beispielsweise die Vorliebe für Füße wahlweise mit oder ohne Nylonstrümpfen, Rollenspiele à la Chef und Sekretärin oder Sex in der Öffentlichkeit bzw. Outdoor-Sex

Andere Beispiele für Kinks sind Elektrostimulation mit speziellen Sextoys, Voyeurismus, fesselnde Bondage-Spiele, Cuckolding, Klinik-Kink und Gagging (Würgen beim Sex). Zudem sind auch Urophilie (Spiele mit Urin) und Koprophile (Erregung durch menschlichen Kot) verbreitete Vorlieben. Laut einer Umfrage von Sexualtherapeutin Lisa Moroz für die Pure App, gehören u. a. das erzwungene Rollenspiel, Dirty Talk, Beißen und Sex vor dem Spiegel zu den beliebtesten Kinks. 

Kinks sind nichts, wofür man sich schämen muss oder andere verurteilen sollte – solange die sexuellen Vorlieben einvernehmlich ausgelebt werden. In erster Linie sollten Kinks beim Sex Spaß machen und erregend, nicht aber gefährlich sein. Darum ist von Praktiken wie dem einstigen Trend Eyeball Licking (Lecken am Augapfel) abzuraten. Während beim Wachsspiel mit speziellen Kerzen und beim Brennnessel-Fetisch die Verletzungsgefahr nicht hoch ist, sind andere Vorlieben mit Vorsicht zu genießen. 

So sollte kinky Sex sein

Wie bereits erwähnt, sollte Kink Sex für alle Beteilgten sicher sein. Darum ist es wichtig, über die sexuellen Vorlieben, Wünsche und Grenzen zu sprechen. Ein Safeword ist beim kinky Sex ein Muss, damit jeder die Sache jederzeit abbrechen kann. Das gilt auch für vermeintlich sichere und harmlose Sexpraktiken. Hilfreich ist es, wenn man einen Partner oder eine Partnerin hat, die die sexuelle Vorliebe teilt – oder man macht sich auf die Suche nach einem passenden Spielpartner bzw. einer passenden Spielpartnerin. Die findet man auf kinky Dating Seiten oder auf Portalen für Fetisch- und BDSM-Kontakte sowie in speziellen Online-Foren.

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Wer kinky sein will, muss eine Portion Fantasie mitbringen und neugierig sein, denn sexuelle Vorlieben leben von der Fantasie. Das gilt auch für Spontanität, denn wenn Planung für einen Kink nicht notwendig ist, sollte man sich im richtigen Moment von seiner Lust mitreißen lassen: Sex wann, wie und wo man ihn gerade will. 

Frau fesselt die Hände eines Manne im Bett
Für das Ausleben von kinky Praktiken wie bspw. Bondage sollte man vorab ein Safeword vereinbaren. Foto: lightfieldstudios – 123RF.com

Für Kinks braucht es außerdem Verspieltheit. Drogen, Alkohol und andere Rauschmittel sollten nicht nur aus Sicherheitsgründen tabu sein. Kinks erlebt man mit allen Sinnen und die sind währenddessen am besten klar und ungetrübt. 

Darum ist es so lustvoll, einen Kink zu haben

Unkonventioneller Sex, der vielleicht sogar als pervers gilt, ist aufregend und macht neugierig – zumindest für kinky Menschen. Kink Sex ist schmutzig und oft ein gesellschaftliches Tabu. Mit diesen vermeintlichen Tabus zu spielen, macht es so lustvoll. 

Sexuelle Kinks erweitern den Horizont und tragen zur individuellen sexuellen Entwicklung bei – als Single und als Paar. Kinks pusten die Langeweile aus den Laken und können zwischen Paaren eine Brücke sein, um im Bett wieder zueinander zu finden. Kinks sind Beziehungsbooster! 


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