Beim Sex (auch beim Solo-Sex) geht es vor allem um eins: den Orgasmus! Beim Edging-Sex ist das anders, denn während das große Feuerwerk beim Liebesakt sonst den krönenden Abschluss bildet, wird der Höhepunkt hierbei bewusst hinausgezögert. Was nach einem echten Sex-Fail klingt, ist eine aufregende Methode, um noch intensiver zu kommen. Hier gibt’s den Edging Guide.
Was ist Edging?
Der englische Begriff „Edging” basiert auf dem Wort „Edge”, was übersetzt „Kante” bedeutet – und genau darum geht es bei der Edging-Technik: du bringst dich oder dein Gegenüber beim Edge-Sex wortwörtlich zum „Äußersten”. Diese Methode ist eine Möglichkeit der Orgasmuskontrolle und steht somit je nach Ausführung in enger Verbindung mit BDSM.
Du solltest ein bisschen Durchhaltevermögen mitbringen, denn wenn du dich edgen lässt, geht es darum, deinen Höhepunkt hinauszuzögern. Du steigerst deine Erregung, bis du fast kommst – dann stoppst du die Stimulation und lässt die Lust abflauen, bis du dich wieder auf die Reise zum Orgasmus machst. Das kannst du so oft wiederholen, wie du willst oder kannst – mit nicht zu unterschätzenden Auswirkungen auf dein Liebesleben.
So funktioniert Edging-Sex
Edging ist per Definition eine wundervolle Möglichkeit, um gemeinsam zum Orgasmus zu kommen, wenn einer immer schneller ist als der andere. Und die Technik ist vielseitig: Sie eignet sich für Männer und Frauen, beim Masturbieren oder Liebesakt mit dem Liebsten oder der Liebsten. Um Edging zu lernen, solltest du deine sechs Erregungsstufen kennen:
- Keine Erregung
- Erregungsphase mit leichter Erregung
- Plateauphase mit starker bis sehr starker Erregung
- Point of no Return mit maximaler Erregung
- Orgasmusphase mit höchster Intensität
- Chill-out in der Rückbildungsphase
Bei Frauen verläuft – nicht nur beim Edging – die Erregungsphase übrigens langsamer und flacher als bei Männern. Das „erleichtert” dir als Frau sexuell das Edgen, denn du musst nämlich noch vor (!) dem Point of no Return die Stimulation stoppen, damit du nicht kommst. Für einen Mann ist dieser Zeitpunkt kürzer und er muss den Moment noch genauer erkennen.
So lernst du Edgen mit einem Partner/einer Partnerin
Getreu dem Motto „Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören” macht ihr genau das. Ihr hört auf, bevor du zum Höhepunkt kommst und du den Punkt überschreitest, an dem es kein Zurück mehr gibt. Vereinbart ein Zeichen oder Codewort für diesen Moment, damit dein Liebster oder deine Liebste weiß, wann er oder sie aufhören muss, dich zu verwöhnen.
Das Edging Game könnt ihr so oft spielen, wie ihr wollt und wie ihr eure Erregung steuern könnt. Macht am Anfang kleine Schritte, damit kein Orgasmusfrust aufkommt. Keine Angst: Edging ist nicht schädlich.
Mit Edging lernt ihr eure Lust und eure Körper besser kennen. Ihr könnt mit ein bisschen Übung die Erregungsphasen des jeweils anderen nach und nach besser einschätzen und sie gezielt ansteuern. Das ist ein Plus für euer Liebesleben und fördert eine gesunde Beziehung. Und ihr könnt euch an Dominanzspielen versuchen und einen Schritt weiter zu „Tease and Denial” gehen: Bei dieser Praktik geht es um die ganzheitliche Kontrolle des Orgasmus.
Edging entschleunigt euren Sex und ihr könnt ihn intensiver genießen. Trainiert am besten so lange, bis die Spannung fast unerträglich ist, und stoppt erst dann. Diese süße Qual garantiert euch explosive Orgasmen, wenn ihr am Ende loslasst.
Edging lernen beim Masturbieren
Beim Solosex kannst du (erst mal) alleine üben, was Edgen ist und deine Erregungsphasen kennenlernen. Am Anfang ist es gar nicht so leicht, den perfekten Zeitpunkt abzupassen, und Masturbation nimmt dir auf jeden Fall den Druck. Nimm dir Zeit für dich und deinen Körper, lerne seine Grenzen kennen und entdecke, welch wundervolle Orgasmen dir dieser Seilakt bescheren wird. Je besser du deine eigene Erregungskurve kennst, desto besser kannst du deine Höhepunkte beim Liebesakt mit anderen kontrollieren.
Versuche, deine „Schmerzgrenze” auszureizen, wenn du dich mit der Hand, den Fingern oder einem Sextoy verwöhnst. Und gönn dir nach einer Trainingseinheit den phänomenalen Orgasmus, den du verdient hast. Wenn du ein Spielzeug verwendest, kannst du mit den Stimulationsstufen spielen und immer wieder einen Gang runter schalten, wenn es zu heiß wird. Masturbatoren und Aufliegevibratoren eignen sich am besten dazu.
Tipps für heiße Edging Games
Die Edging-Methode ist nicht umsonst eine beliebte Porno-Kategorie. Es gibt JOI-Pornos, die dir ein Edging Tutorial, also eine Masturbationsanleitung geben, mit der du deinen Orgasmus bewusst kontrollierst. Aber du musst kein Edging wie im Porno machen, sondern solltest deinen eigenen Weg finden. Jeder Körper ist anders – jeder Orgasmus übrigens auch. Und nicht jede Technik ist für jede Person gleich gut geeignet.
Es kann passieren, dass dich die Stops völlig rausbringen und sich deine Lust nicht mehr aufbaut – oder du schaffst es einfach nicht, aufzuhören. Beide Szenarien lassen sich durch Übung, einen trainierten Beckenboden und mit dem richtigen Mindset vermeiden. So betreibst du gesundes Edging.
Probiere Edging nur aus, wenn du wirklich Lust darauf hast und dein Freund oder deine Freundin bereit dazu ist. Wenn du dich beim Sex nicht mehr zurückhalten kannst, komm nicht einfach und lass dein Gegenüber im Regen stehen, sondern kündige deinen Höhepunkt vorher an – so kann sie oder er in diesem Moment auch loslassen.
Vergiss nicht, wie wichtig die erste Erregungsphase ist, die vor der kraftvollen Plateauphase kommt. Sie stimmt dich sinnlich und langsam ein und sollte nicht unterschätzt werden. In dieser Phase öffnet sich dein Körper, die Schwellkörper in deinem Penis oder deiner Vulva wachsen an und du wirst feucht. Genieß jede Phase ausgiebig.
