Penisringe, auch Cockringe genannt, können dir und deinen Partner*innen viel Freude beim Sex bereiten. Wie die kleinen Helfer funktionieren und wie du sie gefahrenfrei anlegen kannst, erklären wir dir hier.
Was ist ein Penisring?
Penisringe können völlig unterschiedlich aussehen, erfüllen jedoch gemeinhin den gleichen Zweck: Sie verbessern dein Sexleben. Ob als Erektionshilfe, für die optische Verschönerung deines Gemächts oder in Kombination mit kleinen Vibratoren zur zusätzlichen Stimulation ist der Cockring beim Sex ein wahrer Alleskönner.
Wozu du den Penisring nutzen willst, beeinflusst die Wahl des Modells. Alle Modelle haben jedoch eins gemeinsam: Sie werden um den Penis getragen.
Am weitesten verbreitet ist das Tragen direkt am Schaftanfang oder um den Hodensack. Allerdings tragen manche Männer den Penisring auch direkt unterhalb der Eichel.
Die Wirkung des Penisrings ist vielfältig. Einerseits verstärkt er Erektionen und kann so das Liebesspiel verlängern, andererseits kann er auch dein Glied größer wirken lassen, da er einen optischen Anfangspunkt weit unten am Penisschaft setzt.
Sex mit Penisring bringt mehr Standhaftigkeit
Ein Penisring funktioniert dabei wie ein kleiner Stauschlauch beim Blutabnehmen: deine Venen werden abgedrückt und so fließt das Blut langsamer aus dem abgeklemmten Bereich ab. Allerdings wird das Blut aus dem Penis nicht abgenommen, sondern soll genau dort bleiben.
Da eine Erektion erhöhte Blutmengen im Schwellkörper benötigt, kannst du dir ausmalen, was ein Cockring bringt: Das Blut staut sich und der Penis schwillt leichter an, Erektionen schwellen nicht so schnell ab. Daher nutzen sogar Männer mit erektiler Dysfunktion, also körperlichen oder mentalen Problemen bei der Erektion, das praktische Sextoy.
Doch auch bei Männern mit funktionstüchtiger Erektion bewirkt der Ring etwas: Die Erektion hält länger, der Orgasmus kann verzögert werden und Paare oder Gruppen erfreuen sich an intensiveren sexuellen Abenteuern.
Penisring und erektile Dysfunktion
Selbst in der Sexualtherapie können Penisringe eine wichtige Funktion haben. So kommen sie bspw. wie bereits angedeutet bei Erektionsproblemen zum Einsatz.
Für psychisch bedingte erektile Dysfunktion (ED) bietet der Ring eine mentale Stütze. Durch die physische Unterstützung der Erektion sinkt die Versagensangst und Männer können mit mehr Selbstbewusstsein erfolgreich Sex haben.
Daneben wird der Penisring sogar bei körperlich bedingter ED im Zusammenspiel mit Penispumpen genutzt. Die Penispumpe baut die Erektion auf und der Penisring hilft dem Mann dabei, diese Erektion zu halten und wieder ein erfüllendes Sexleben zu genießen.
Unterschiedliche Modelle steigern die sexuelle Erfahrung
Da der Penisring leicht zu transportieren und vor ungewollten Blicken leicht zu schützen ist, ist er ein beliebtes Sex-Toy, das es mittlerweile in unzählbaren Ausführungen zu kaufen gibt.
Die Wirkung des Penisrings ist dabei im Grunde immer gleich, doch unterschiedliche Ausführungen und Materialien machen die Erfahrung intensiver oder erleichtern die Handhabung. Penisringe mit speziellen Zusatzfunktionen sind dabei nicht selten.
Penisringe für Anfänger sind flexibel oder verstellbar
Da der Penisring für die Entfaltung seiner Wirkung gut sitzen muss, bieten sich für Einsteiger vor allem verstellbare Modelle oder Penisringe aus Silikon an.
Verstellbare Cockringe sind im eigentlichen Sinne keine Ringe, sondern meist Schnüre, die du mithilfe eines einfachen Mechanismus aus Holz, Plastik oder Metall enger oder weiter schnüren kannst. Das System ermöglicht es dir, das Gefühl des Abschnürens erst einmal kennenzulernen. Für Anfänger weniger geeignet sind die verstellbaren Ringe aus Edelstahl, dazu unten mehr.
Penisringe aus Silikon sind ebenfalls unkompliziert in der Anwendung und trumpfen oft mit zusätzlichen Funktionen. Silikon ist dehnbar, lässt sich in aufregende Formen gießen und kann so durch Noppen zusätzliche Stimulationen herbeiführen – was auch deine Partnerin interessieren dürfte.
Außerdem ist Silikon leicht waschbar und somit hygienischer bei mehrfachem Ring-Vergnügen. Personen mit Silikon-Allergie ist vom Kauf natürlich abzuraten.
Steigerung der Lust durch vibrierende Penisringe
Klappt es mit den herkömmlichen Cockrings gut, ist die Erfahrung durchaus steigerbar. Die Hersteller von Sex-Toys zeigen einen unermüdlichen Erfindergeist, wenn es darum geht, das Ring-Erlebnis noch ein wenig auf die Spitze zu treiben.
Vibrierende Penisringe mit Mini-Batterie können dir und deinem Partner oder deiner Partnerin ein wenig mehr Prickeln bereiten. Andere Cockringe entfalten gleich das gesamte Potenzial der Lust durch zusätzliche Klitoris-Stimulatoren oder angesetzte Analplugs. Wer Spaß am Experimentieren hat, ist mit diesen ausgefallenen Exemplaren mit Vibration plus Extra-Stimulation sehr gut beraten.
Einige Vibratoren lassen sich sogar fernsteuern, damit du die Intensität ganz nebenbei bedienen kannst, ohne dich von deinem Gegenüber abzuwenden.
Edelstahl und Leder: Ausgefallene Materialien für Liebhaber
Doch auch in der Schlichtheit liegt der Reiz. Penisringe aus Edelstahl wirken optisch, nunja: edel. Zudem gibt es kein geläufiges Material, das sich so gut reinigen und desinfizieren lässt wie Edelstahl.
Allerdings sind die Ringe aus dem unflexiblen Material nur etwas für Kenner, da die Größe hier entscheidend ist: Niemand möchte einen Arzt mit der Flex ganz nah an seinen Kronjuwelen arbeiten sehen.
Edelstahl ist zudem relativ kalt. Einige Männer schwören auf das Gefühl, andere sollten den Ring im Warmen lagern, bevor sie ihn tragen.
Eine klassische Alternative zu Edelstahl ist Leder. Manche Cockringe aus Leder sind über Knöpfe sogar größenverstellbar. Allerdings ist Sex-Spielzeug aus Leder auch oft ein Statement, das zum Geschmack der Liebenden passen sollte. Zudem ist es etwas schwerer zu reinigen als Silikon oder Edelstahl.
Den Penisring richtig anziehen
Wie du dein kleines Sex-Toy richtig benutzt, hängt von der Wahl des Modells ab. Am wichtigsten ist, die richtige Größe des Penisrings auszuwählen.
Die richtige Größe für den Penisring ermitteln
Welche Größe für dich die richtige ist, findest du relativ leicht mit Hilfe eines Maßbands und eines Taschenrechners heraus. Denn die Penisring-Größe wird mit dem Durchmesser des Innenrings angegeben.
Je nachdem, ob du den Ring um deinen Penisschaft oder um Hoden und Schaft legen möchtest, legst du das Maßband genau dort an – bei erigiertem Penis. Das Maßband sollte so eng liegen, dass es überall deine Haut berührt, jedoch nichts abschnürt.
Dein Messwert gibt den Umfang an, nicht den Durchmesser. Wer in der Schule gut aufgepasst hat, weiß jedoch, wie man den berechnet. Wer in den Mathestunden eher verträumt an den Schwarm der Jugend gedacht hat, dem sei hier geholfen: Einfach den Umfang durch Pi teilen und schon hast du den Durchmesser. Pi ist bekanntlich eine sehr komplexe Zahl, dir reicht aber der Wert 3,14.
Von dem Durchmesser ziehst du nun ein paar Millimeter ab. Zuviel Abzug bedeutet ein sehr einschnürendes Erlebnis, zu wenig Abzug bedeutet, dass der Ring zu locker sitzt. Ein guter Ausgangswert ist fünf Millimeter.
Ein kleines Beispiel:
- Gemessener Penisumfang: 11 cm
- Errechneter Penisumfang: 11cm : 3,14 = 3,5cm
- Innendurchmesser Penisring: 3,5cm – 0,5cm = 3cm
Den Penisring richtig anlegen
Es ist eigentlich ganz leicht, einen Cockring ordentlich zu verwenden. Benutzt du die richtige Größe, musst du dich nur an die wichtigsten Regeln halten:
- Rasiere dir deine Schamhaare, damit du sie nicht einklemmst und ausreist
- Ziehe dir den Ring vor der Erektion oder bei leichter Erektion an
- Verwende Gleitgel, damit der Ring noch leichter bewegbar ist
- Lege den Penisring nur bei schlaffem Glied ab
- Reinige den Ring nach Gebrauch gründlich
Das solltest du nicht mit dem Cockring machen
Da sich die Regeln zur Benutzung des Penisrings beinahe von selbst ergeben, sind eventuell die Warnhinweise wichtiger:
- Trage einen Penisring nicht länger als 30 Minuten
- Verwende kein Modell, das schmerzhaft drückt oder anderweitig stört
- Wende beim An- und Abziehen keine Gewalt an
Einen Penisring solltest du in Maßen genießen
Selbst wenn du hellauf begeistert bist vom Cockring: Alles genießt sich am besten in Maßen. Zu enge Ringe mögen sich kurzfristig geil anfühlen, langfristig können sie den Schwellkörper zerstören. Gleiches gilt, wenn du den Ring zu lange oder gar dauerhaft trägst.
Und in jedem Fall gilt: Wenn etwas nicht klappt, dein Penis sich auffällig verfärbt (eine gewisse Verfärbung bei der Erektion ist natürlich normal) oder der Ring nicht abgeht, musst du ärztliche Hilfe aufsuchen. Das ist eventuell etwas unangenehm, doch die Ärzte in der Notaufnahme haben schon weitaus Brisanteres gesehen als einen festsitzenden Cockring.
