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Feminines Filmvergnügen: Gucken Frauen Pornos?

Feminines Filmvergnügen: Gucken Frauen Pornos?

schauen Frauen Pornos

Welche Pornos schauen Frauen eigentlich? Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn in den meisten Sexfilmen spielen Frauen die Hauptrolle und sind das Objekt der (männlichen) Begierde. 

Doch möchten Frauen als Konsumentinnen solche Streifen sehen, in denen weibliche Protagonistinnen sexualisiert und objektifiziert werden? Es kaum erwarten können, sich zu unterwerfen, des Mannes bestes Stück aufzunehmen und sich von oben bis unten benutzen zu lassen? 

Bei so viel Sexismus und sich wiederholenden Klischees könnte man meinen, dass Frauen als Pornokonsumentinnen keine relevante Zielgruppe wären. Oder doch?

Frauen und Pornos – wie passt das zusammen?

Die Annahme, dass Frauen keine Pornos schauen würden, ist schlichtweg falsch. Das widerlegt eine groß angelegte Studie der kostenlosen Tube-Pornoseite „Pornhub“ aus dem Jahr 2019: Demnach liegt der Anteil an Frauen, die Pornos schauen, weltweit bei 32 Prozent und ist zum Vorjahr sogar um drei Prozent gestiegen. Heißt also im Umkehrschluss: Etwa jede dritte Frau konsumiert Sexfilme. 

Statistik Pornokonsum von Frauen
32 % der weltweiten Besucher*innen von Pornhub sind Frauen, in Deutschland sind es jedoch lediglich 25 %

Deutschland liegt mit 25 Prozent allerdings an letzter Stelle und deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Mit 39 Prozent führen philippinische Frauen übrigens die Spitze an.

Die Frage, ob Frauen Pornos gucken, lässt sich im Hinblick auf besagte Studie also klar mit „Ja“ beantworten. Doch wie unterscheidet sich das Konsumverhalten von Frauen und Männern? Welche Pornofilme sind bei Frauen besonders beliebt und warum? Wir haben dieses Thema genauer betrachtet und einige interessante Aspekte entdeckt.

Warum Frauen Pornos schauen

Die Gründe, aus denen Männer und Frauen Pornos gucken, unterscheiden sich zum Teil grundlegend. Männer suchen meist die schnelle „Entladung“, deshalb muss es möglichst rasch zur Sache gehen, Frauen hingegen wollen ihre Sexualität durch erotische Filme ausleben, auskosten und ausdehnen. 

Deshalb ist auch das Konsumverhalten völlig unterschiedlich. Während Männer Sexfilme nur selten zu Ende gucken und laufend neue optische Reize benötigen, interessieren sich Frauen viel mehr für die eigentliche Geschichte. Frauen wünschen sich Sinnlichkeit, ästhetische Kameraeinstellungen und ansprechende Handlungen. Sie versetzen sich in die Lage der Protagonist*innen, denken und fühlen mit ihnen.

Frau schaut Porno zum Masturbieren
Auch Frauen schauen Pornos um zu masturbieren (Foto: Reshetnikov_art – Shutterstock.com)

Die Gründe, aus denen Frauen erotische Filme gucken, sind verschieden. Zum einen natürlich als zusätzlicher Reiz während der Masturbation. Pornos heizen das eigene Kopfkino an und können Orgasmen intensivieren. Und Orgasmen wiederum machen glücklich und zufrieden, bauen Stress ab und Glücksgefühle auf.

Andererseits dienen Pornos auch als Quell der Inspiration für das eigene, reale Sexleben. Oder erfüllen genau das Gegenteil: Sie bedienen Sexfantasien, für die (bisher) in der Realität noch der Mut oder die Möglichkeit gefehlt hat. Frauen schauen auch gern mit ihren Partner*innen Pornos, um das bevorstehende Liebesspiel anzuheizen oder neue Ideen zu finden, die gemeinsam ausprobiert werden können.

Für viele Frauen ist es zudem bestärkend, zu sehen, dass sie mit ihren Fantasien nicht alleine sind. Das kann das Selbstwertgefühl steigern und zu einem besseren Umgang mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen beitragen.

Augen auf beim Pornokauf!

Allerdings können Mainstream Pornos, die vorrangig für Männer produziert werden, auch genau den gegenteiligen Effekt erzielen. Unsichere Frauen bzw. generell Menschen mit niedrigem Selbstbewusstsein können sich durch Pornografie schnell unter Druck gesetzt fühlen. Denn oftmals werden dort gängige Schönheitsideale dargestellt, die selten erfüllt werden können – Diversität und Vielfältigkeit sucht man vergebens.

Die Gefahr des „Sich-Vergleichens“ ist beim Pornoschauen groß. Wer also sowieso mit eigenen Komplexen zu kämpfen hat, sollte um pornografische Inhalte auf gängigen Streaming-Plattformen einen großen Bogen machen. Oder sich zumindest beim Konsumieren bewusstwerden, dass diese Filme und Körper in keiner Weise der Realität entsprechen. Sie bilden nicht den gängigen Durchschnitt der Gesellschaft ab, sondern idealisieren Körper und Sexualität.

Für viele Frauen ist der offene Umgang mit Sexualität noch immer schwierig. Das bestätigt auch ein Experiment, bei dem Frauen mit vaginalen Elektroden ausgestattet wurden und im Labor Pornos schauen sollten. Die meisten von ihnen sagten hinterher, sie seien nicht erregt worden und ihnen gefielen die erotischen Filme nicht. Tatsächlich sprachen die vaginalen Messungen aber Bände. Alle Frauen wurden durch Sexfilme erregt, die Körper reagierten sehr gut und schnell auf das Bildmaterial.

Die Schlussfolgerung daraus könnte sein, dass Frauen immer noch schambehaftet sind was die eigene Sexualität angeht und nicht gelernt haben, in ihren eigenen Schoß zu spüren. Im Gegensatz zu Männern, die ein offensichtliches Erregungsbarometer besitzen, können Frauen ihre eigene Erregung schwer einschätzen oder sich vielmehr eingestehen.

Was Frauen (sehen) wollen

Interessant ist auch die Frage: „Welche Pornos schauen Frauen?“ 

Laut PornHub interessierten sich Frauen im Jahr 2019 am meisten für Lesbenpornos. Das belegt auch der xHamster Trend Report 2019, der außerdem feststellte, dass die Anzahl weiblicher Pornokonsumenten seit 2016 stetig zugenommen hat. Eigentlich würde man denken, dass Lesbenfantasien eher Männer auf Touren bringen würden, aber bei ihnen lag diese Kategorie nur auf dem achten Platz.

Statistik welche Pornos schauen Frauen
Frauen schauen bevorzugt Oralsex-Pornos

Was könnte der Grund dafür sein, dass Frauen am liebsten Sex mit Frauen sehen möchten? Heißt das zwangsläufig, dass sie lesbische Neigungen haben? 

Nein. Frauen schauen deshalb gern Lesbenpornos, weil hier das Hauptaugenmerk auf der weiblichen Sinnlichkeit, Verführung und Anatomie liegt. Zärtlichkeiten und Berührungen sind ganz anders als bei Mann und Frau. Deshalb fühlen sich auch Nicht-Lesben von diesen Filmen angesprochen.

Lesben verkörpern das, was sich viele Frauen im Bett wünschen: Ein ausgedehntes Vorspiel, viele Berührungen und Zärtlichkeiten, das Verwöhnen des gesamten Körpers von oben bis unten, die Achtsamkeit und Ganzheitlichkeit. Nicht nur den Fokus auf Vagina und Penetration. 

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Im Vergleich: Die Kategorie „Big Dick“ lag abgeschlagen auf dem vorletzten Platz der beliebtesten Porno-Kategorien bei Frauen.

Was für Pornos schauen Frauen?

Neben Lesbenpornos haben weibliche Pornokonsumentinnen auch besonderes Interesse an den Kategorien „Threesome“, also dem guten altenDreier“, und an japanischen Pornos. Im soliden Mittelfeld liegen die Kategorien Anal“ und „Amateur“. Letztere ist durch ihre vermeintliche Echtheit und den „Blick durchs Schlüsselloch“ für viele sehr reizvoll.

Im Vergleich zu Männern schauen sich Frauen erstaunlicherweise viel lieber Filme der Kategorie „Pussy Licking“ an. Die Beliebtheit ist 260 Prozent höher als bei Männern, was einerseits wieder durch das eigene Hineinversetzen in die Situation erklärt werden könnte und andererseits durch den Reiz des Unbekannten, den zumindest heterosexuelle Frauen damit verbinden. Auch „Solo Male“ und „Fingering“ sind bei Frauen deutlich beliebter als bei Männern.

Diese Pornostars lieben Frauen

Ja, auch was die Pornostars angeht, haben Frauen ihre ganz besonderen Favoriten. Die ungeschlagene Nummer Eins ist Lana Rhoades, gefolgt von Jordi El Nino Polla, Mia Khalifa und Riley Reid. 

Statistik meistgesuchte Pornostars von Frauen
Auch Frauen suchen auf Pornhub nach weiblichen Pornostars

Vier von zehn männlichen Pornodarstellern, nach denen Frauen häufig suchen, sind übrigens schwul. Was gar nicht so verwunderlich ist, denn laut Statistik werden etwa 37 Prozent der Schwulenpornos von Frauen geschaut.

Wo gibt es gute, frauenfreundliche Pornos?

Der größte Prozentteil an Pornofilmen auf gängigen Streaming-Portalen ist auf Männer ausgelegt. Dort gibt es schnellen, harten Sex, oft mit Gewaltandeutungen und Fokus auf Geschlechtsteilen. 

Wer frauenfreundliche Sexfilme sehen möchte, wird dort nur selten fündig. Tatsächlich findet man passende Angebote dort noch am häufigsten unter Suchbegriffen wie „Massage“ oder „Oily“, manchmal hat Frau dann auch Glück und bekommt ähnliche, passende Filme angezeigt.

Wer aber direkt nach vielfältigen Erotikfilmen sucht, wird auf entsprechenden Seiten von Pornoproduzentinnen wie Erika Lust fündig. Sie zeigt Menschen mit allen Körpern und bestärkt damit andere in ihrer eigenen Individualität und Sexualität. Zum Glück gibt es immer mehr Angebote, die sich direkt an Frauen und all diejenigen richten, denen 0/8/15-Pornografie die Lust verdirbt. In unserem Artikel „Die besten Frauenporno-Seiten“ stellen wir die vielversprechendsten Seiten vor.

Dank dieser Angebote nimmt die Zahl der weiblichen Pornozuschauerinnen stetig zu. Pornos können eine wunderbare Bereicherung sein, solange sie bewusst konsumiert werden und Individualität und Realität im Vordergrund stehen.


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