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Online-Studie zu Erotikromanen: Leserinnen inspiriert von sexuellen Inhalten

Online-Studie zu Erotikromanen: Leserinnen inspiriert von sexuellen Inhalten

Erotische Literatur

Für manche Leser*innen Schund, für andere ein fester Bestandteil zeitgenössischer Unterhaltungsliteratur – die Rede ist vom Phänomen des Erotikromans. Nicht erst seit E.L. James’ Roman-Trilogie “Fifty Shades of Grey” ist das Genre doch in aller Munde.

Nun hat das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) eine Online-Umfrage unter 427 Leserinnen von Erotikromanen in Deutschland im Alter zwischen 20 und 40 Jahren zu der polarisierenden Literaturgattung durchgeführt. Die im Fachjournal “Humanities & Social Sciences Communications” veröffentlichten Ergebnisse, liefern teils verblüffende Antworten.

Leserschaft überdurchschnittlich hoch gebildet

85 Prozent der Befragten gaben an, heterosexuell zu sein, 2 Prozent wiesen sich als homosexuell, 9 Prozent als bisexuell aus. Gut zwei Drittel leben nach eigener Aussage in einer festen Beziehung oder Ehe. Als Single outeten sich lediglich 22 Prozent.

Darüber hinaus gab über 50 Prozent der Leserinnen an, über ein überdurchschnittliches Bildungsniveau zu verfügen. 19 Prozent haben ihren Abschluss an einer Universität gemacht. Das überrascht insofern, als Erotikromane für Kritiker des Genres eher der Schmuddelecke angehören.

Besser als ihr Ruf: Erotikliteratur mit positiver Gender-Wahrnehmung

Auch von einer möglichen Reduzierung der Frau als Sex-Objekt in der Gattung des Erotikromans ist in den Antworten wenig zu finden. Ganz im Gegenteil: Einige Teilnehmerinnen der Studie schreiben Erotikromanen sogar einen feministischen und emanzipatorischen Charakter zu.

Leserinnen von Erotikliteratur: Unterschiedliche Gefühlswelten

Das schöne Gefühl der Leichtigkeit beschreiben die meisten der befragten Frauen als Empfindung beim Lesen von erotischen Romanen. An zweite Stelle steht die Faszination an den dargebotenen Geschichten und erst mit gehörigem Abstand wird als Lesegefühl Verlegenheit oder gar Empörung genannt.

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Erotikromane als Vorlage für das eigene Sexleben

Das Hauptmotiv der durchschnittlich knapp 34 Jahre alten Teilnehmerinnen für das Lesen erotischer Literatur ist Entspannung und die Ablenkung vom Alltag. Als zweiten Grund nennen die befragten Frauen, dass sie Erotikromane auch konsumieren, um bei diesem brisanten Thema mitreden zu können.

Nur knapp dahinter ist die Anzahl der Leserinnen, welche die in den Romanen beschriebenen sexuellen Handlungen in ihrer eigenen Partnerschaft ausprobieren möchten sowie generelle Tipps für ihre Beziehungen erhalten wollen oder sich von den erotischen Inhalten stimuliert fühlen.


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