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Entdeckt Fisting: Entdeckt euch neu

Entdeckt Fisting: Entdeckt euch neu

Mann und Frau testen Fisting

Das Thema Fisting schwebt für viele irgendwo zwischen „Pornokram“ und „BDSM-Fetisch“. Doch in Wirklichkeit ist es eine wunderbare, vielseitige und besonders intime Sexpraktik, die allen Menschen und Paaren Spaß machen kann. 

Ob hetero, gay oder offen für alle Gender: Fisting kann eure neue Lieblings-Art werden, um andere zu verwöhnen und selbst verwöhnt zu werden. Lasst Vorurteile und Bedenken einfach mal hinter euch. Denn: Fisting lohnt sich!       

Was ist Fisting?

Das „Fisten“ oder „Fisting“ stammt vom englischen Wort „Fist“ für Faust und bezeichnet ganz allgemein die Penetration von Vagina oder Anus mit der Faust – oder zumindest mit der ganzen Hand. Allerdings reicht das Faustverkehr-Spektrum von nur drei Fingern bis hin zu zwei ganzen Händen in Vagina oder Anus.

Wer es akustisch und körperlich gerne härter mag, kann auch Faustsex dazu sagen. Unter diesem Begriff ist es in der BDSM-Szene stark verbreitet und beliebt. Über BDSM Fisting lassen sich die erotischen Machtspielchen in den Rollen vom Dom und Devot wunderbar ausleben. 

Frau wird gefistet
Faustsex ist für alle, die es gerne „härter“ im Bett mögen (Foto: Pressmaster – Shutterstock.com)

Doch Fisting ist definitiv für alle da und macht auch ohne BDSM Spaß. Fisting ist ein sehr dehnbarer Begriff und kann von ganz soft bis ganz hart und vom Quicky bis zum Ehebett-Upgrade enormen Spaß machen.

Apropos „dehnbar“: Anfängerinnen und Anfänger sollten sehr behutsam vorgehen, um lieber langsam als gar nicht in den außergewöhnlichen Genuss einer unvergesslichen Fisting-Experience zu kommen. Übrigens ist „Fisting Sex“ sowohl für die gefistete, als auch für die fistende Person höchst erregend und befriedigend.

Ihr könnt es kaum erwarten? Gut, denn hier kommt unsere Einführung ins Fisting samt der wichtigsten Anfänger-Tipps.  

Richtig Fisten für Anfänger*innen

„Wie fiste ich richtig?“ – Bevor es losgeht, macht euch im wahrsten Sinne locker. 

Was gerne im Fisting Porno gezeigt wird, ist meistens nur der Moment der Faust-Penetration, aber dafür braucht es Übung und vor allem Vorbereitung. Doch keine Sorge, es sind noch keine Fisting-Götter oder -Göttinnen einfach so vom Himmel oder ins Schlafzimmer gefallen. Richtig schöne Erfahrungen muss man sich erarbeiten.

Beim Fisten spielt nicht nur die fistende, sondern auch die empfangende Person eine sehr wichtige Rolle auf dem Weg der Faust in die erogenen Zonen. Eine entspannte Atmosphäre, gegenseitiges Vertrauen, viel Kommunikation und ganz viel Gleitgel machen den Einstieg leichter. 

Jede Vagina und jeder Anus ist ein Unikat: Manche sind größer, manche kleiner – manche lassen sich leichter dehnen, manche etwa schwieriger. Tastet euch ganz individuell heran.

Mann und Frau denken über das erste Mal Fisten nach
Den ersten Fisting-Versuch sollte man langsam angehen (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Für den ersten Versuch solltet ihr nicht mit der Tür ins Haus fallen: also nicht gleich mit der ganzen Faust eindringen. Damit euer erstes Fisting-Abenteuer möglichst schmerzfrei, erfüllend und einfach nur „Jaa-jaa-jaaaa!“ wird, haben wir die 10 wichtigsten Tipps und Tricks zusammengestellt. Quasi Fisten nach Anleitung.

Die 10 wichtigsten Fisting-Tipps für Anfänger*innen

1) Kommunikation: Redet vor und während des Fittings miteinander. Genaues Hinhören und ehrliches Feedback sind wie Gleitgel für die Seele – und das entspannt auch die Intimmuskulatur.

2) Ambiente: Schafft eine entspannte Wohlfühl-Atmosphäre, die euch gefällt: Zum Beispiel durch Musik, Licht oder den perfekten Ort. Denn wie gesagt: Entspannte Muskeln sind der Schlüssel.   

3) Erwartungen: Nehmt den Druck raus, dass es gleich beim ersten Mal der Wahnsinn werden muss. Auch der kleinste Übungsschritt macht Spaß. Falls es mal weh tut, ändert die Taktik – wenn es nicht gleich „rein geht“, habt Geduld.

4) Vorspiel: Damit Vagina und Anus in Stimmung kommen, könnt ihr mit euren Fingern, Sex-Toys oder eurer Zunge die erogenen Zonen ordentlich in Wallung bringen: Das fördert die Durchblutung, macht die Muskeln locker und sorgt für richtig feuchte Lippen. Der Anus wird nicht feucht, nutzt bitte genug Gleitgel.

Fisten mit einem Vorspiel einleiten
Mit einem Vorspiel das Fisting einleiten (Foto: fizkes – Shutterstock.com)

5) Gleitgel: Besonders beim Penetrieren des Anus ist es wichtig, dass ihr ein natürliches Gleitgel verwendet, da hier kein körpereigenes Sekret für flutschig-feuchte Flanken sorgt. Ein natürliches Mittel schont die Darmflora. Aber auch für eine feuchte Vagina kann etwas Gleitgel beim Fisten hilfreich sein. Probiert es einfach aus.

6) Eindringen: Startet nicht sofort mit der Faust! Steigert euch von Finger zu Finger. Bevor ihr die breiteste Stelle der Hand – vom Daumen bis zum Knöchel des kleinen Fingers – einführen wollt, sollten Vagina und Anus mindestens schon vier Finger problemlos aufnehmen können und „Lust auf mehr“ haben.

7) Vaginal Fisting: Langsame Vaginaldehnung ist wichtig! Die Vagina zeigt euch, ob sie bereit ist, wenn sie sehr feucht ist, rot durchblutet und vor Lust pocht. Für Vaginas, die zwar schon vor Lust pochen, aber vielleicht allgemein weniger Sekret produzieren, hilft (viel!) natürliches Gleitgel. Und dann Step-by-Step rein.

8) Anal fisten: Der Anus ist zwar ein absoluter Sweetspot mit vielen Nervenden und sehr erogenen Zonen, wie beispielsweise der Prostata, aber er wird nicht Feucht, wie die Vagina, und ist auch nicht so leicht dehnbar. Führt eure Hände unbedingt ganz langsam und behutsam ein, Finger für Finger, dann wird’s umso geiler. 

Anal fisten
Beim Anal Fisten sind Vorsicht und Behutsamkeit gefragt (Foto: oneinchpunch – Shutterstock.com)

Hier gehört definitiv der Weg auch schon zum Ziel. Analplugs und -dildos sind auch optimal geeignet, um die Forte lustvoll zu öffnen. Ein entleerter Darm kann unangenehmen Überraschungen vorbeugen und auch für ein besseres Kopfgefühl bei euch sorgen.

9) Safety Fi(r)st: Um Verletzungen in der Vagina oder an den sensiblen Darmwänden zu vermeiden, sind lange Fingernägel und Ringe tabu. Das Eindringen von Bakterien kann man durch das Tragen von Handschuhen (z. B. Latex) vermeiden. Mit genug Gleitgel stören Handschuhe überhaupt nicht. Verletzungen vorbeugen: Die zarten Schleimhäute der Scheidewände und die sensiblen Darmwände bevorzugen liebevolle Berührungen und Bewegungen. Vagina und Anus niemals mit Kraft oder Gewalt zu schnell dehnen.   

10) Drin und dran bleiben: Je öfter er sie, sie ihn, er ihn oder sie sie fistet, desto besser wird es! Plus: Traut euch auch mal an einen Rollentausch. Einen Versuch ist es wert.

Fisting-Forum für den Austausch mit Gleichgesinnten

Fisting macht viel mehr Menschen Spaß, als du vielleicht denkst. Und auch, wenn in manchen Freundeskreisen nicht viel darüber gesprochen wird, gibt es trotzdem tolle Möglichkeiten, um sich auszutauschen und wertvolle Tipps von erfahrenen Fisterinnen und Fistern zu erhalten. 

Im Fisting-Forum vom JOY-Club findet ihr bestimmt alles, was ihr braucht. Vielleicht sogar den passenden Fist-Bubby, falls ihr noch niemanden gefunden habt.

50 Ways of Fisting – Erfahrungen & Techniken

Gut, so viele Techniken und Methoden gibt es vielleicht nicht, aber definitiv mehr als nur eine. Der Phantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Ausprobieren lohnt sich. Hier ein paar Anregungen von erfahrenen Fisting-Profis.

„Ich mag es, wenn mein Freund auch ohne Faust mit der ganzen Hand in mich eindringt und die Finger leicht bewegt. Die Hand ist ja trotzdem schön breit und die bewegenden Finger geben mir viele kleine, intensive Stöße.“ – Mia, 31.

„Ich liebe die Doppel-Faust. Aber vielleicht ist die für Anfänger nicht so geeignet. Wenn bei mir mit zwei Fäusten gearbeitet wird, mag ich entweder beide in einem Loch oder verteilt auf Vagina und Anus. Eine Faust vorne, eine hinten, von einer Person oder von zwei Personen …“ – Kathrin, 39.

„Ich finde es richtig geil, wenn ich eine offene Faust in meiner Frau mache und dann noch mit dem Penis eindringe und mir in meiner Frau einen runter hole. Für Sie ist das auch richtig intensiv. Sie liebt es.“ – Sven, 36.

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„Ich steh’ drauf, wenn mich mein Freund nach dem Analverkehr noch mal fistet, weil mein Arsch dann eh schon in Stimmung ist und mein Anus schon etwas geweitet.“ – Marco, 28.

Wie man von diesen Fisting-Fans hören kann, gibt es für Faustsex viele Stile, Härtegrade, Vorlieben und Varianten. Je mehr ihr ausprobiert, desto schneller findet ihr die Fisitng-Technik, die für euch wie die Faust aufs Auge passt – nur eben ohne Auge.

Mit Fisting zum Orgasmus?

„Kann ich beim Fisting kommen?“ Das fragen sich sowohl viele Frauen, als auch viele Männer. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch: Durch die tiefe und intensive Berührung mit der voluminösen Faust an den Scheidewänden und hinter dem Anus erleben viele Menschen ganz neue und völlig ungeahnte Stimulationen. 

Beim Fisten entsteht ein lustvoller Mix aus Reibung, Druck, Berührung und Intimität. Das erlebt man durch kaum etwas anderes. Weder der Durschnitts-Penis, noch die „normalen“ Dildos und Toys können eine Faust im Körper ersetzen.  

Er fistet sie zum Orgasmus
Mit Fisting kann man zum Orgasmus kommen (Foto: Lucky Business – Shutterstock.com)

Die Antwort lautet also: Ja! Viele Frauen und Männer berichten von enormen Orgasmen beim Fisting, die sie nur durch eine Faust tief in sich drin erreichen können.    

Da ist aber noch mehr: Viele Fisting-Fans schwärmen von einer einzigartigen Intimität. So tief penetriert zu werden und/oder so tief in der Partnerin oder dem Partner zu sein ist ein außergewöhnlicher Vertrauens-Moment. Ein lesbisches Paar war sogar zu Tränen gerührt, weil es sich dank Fisting so unglaublich intensiv spüren konnten.

Mit Fisten erreichen frische und auch langjährige Paare durchaus noch mehr als „nur“ das Lustzentrum, den G-Punkt oder die Prostata. Man kann sich auch auf anderen Ebenen neu und intensiv spüren. 

Schwul, lesbisch, hetero: Wer fistet wen? 

Mit das Schöne am Fisten ist: Alle können es mit allen machen. Gays und Heteros können sich gleichermaßen verwöhnen und ihre Körper, Partner und Partnerinnen sehr intensiv erleben. 

Lesbische Frauen mögen den Aspekt, dass sie durchs Fisten eine rein körperliche Penetration geben und nehmen können.

Schwule wissen, wie man den Anus als erogene Zone verwöhnt und für grandiose Orgasmen nutzen kann. Fisting gehört für sie oftmals zu ihrem Analsex-Repertoire.

Unter Heteros fistet oft der Mann die Frau vaginal, aber natürlich kann er sie auch anal fisten. Einige hetero Männer stehen darauf, von ihrer Liebsten anal gefistet zu werden.  

Sich selbst fisten? Das geht!

Fisten kann auch alleine Spaß machen. Es gelten die gleichen Regeln: Erst ein ausgiebiges Vorspiel für heiße, Faust-hungrige Körperöffnungen. Dann nacheinander die Finger einführen und anschließend behutsam die ganze Hand Richtung Höhepunkt schieben. Wichtig ist, dass jeder Moment Spaß macht und nichts weh tut.

Frau fistet sich selbst im Bett
Fisting ist eine beliebte Selbstbefriedigungs-Technik (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Fisten hängt als beliebte Selbstbefriedigungs-Praktik natürlich auch von der eigenen Gelenkigkeit ab. Ein paar lockere Dehnübungen vorab regen nicht nur den Blutkreislauf an, sondern können auch Krämpfen und Frust vorbeugen. Ob und wie tief man bequem in sich eindringen kann, ist Übungssache. Anal ist es etwas schwerer als vaginal – aber nicht unmöglich.

Fisting kann als intensives Solo-Nümmerchen auch den Menschen weiterhelfen, die vorbereitet sein wollen, bevor es mit dem Partner oder der Partnerin zur Sache geht. Dann ist es weder für den Kopf, noch für die entsprechenden Muskeln ein ganz neues Erlebnis.


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