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Studie: Fischkonsum beeinflusst Sexleben positiv

Studie: Fischkonsum beeinflusst Sexleben positiv

Fischkonsum Sexleben

Wie wirkt sich häufiger Konsum von Fisch auf das eigene Sexleben und die Fruchtbarkeit aus? Dieser Frage sind US-Forscher in einer neuen Studie auf den Grund gegangen – mit teils überraschenden Ergebnissen.

Paare, die mehr Fisch essen, haben häufiger Sex

Dass die in Fisch, Meeresfrüchten und Algen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren gut für die Gesundheit sein können, ist hinlänglich bekannt. Doch wie sind die Auswirkungen auf das Sexleben und die Fruchtbarkeit? Diese Frage bildet die Grundlage einer neuen Studie von US-Forscher*innen der Harvard Universität, die im „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlicht wurde.

Für die Untersuchung wurden 501 Paare mit Kinderwunsch über einen Zeitraum von einem Jahr oder bis zum Zeitpunkt der Schwangerschaft beobachtet. Die Einteilung erfolgte dabei in zwei Gruppen: In Gruppe A befanden sich Paare, die zwei oder mehr Portionen Fisch, Meeresfrüchte oder Algen pro Woche aßen.

Die Gruppe B wiederum bestand aus Paaren, die maximal ein einziges Fischgericht pro Woche aßen. Alle Paare hielten in einer Art Tagebuch ihre täglichen Essens- und Verhaltensgewohnheiten fest.

Ergebnis: Bei Paaren, die an einem bestimmten Tag Fisch, Meeresfrüchte oder Algen gegessen haben, war die Wahrscheinlichkeit um 39 Prozent höher, noch am selben Tag Sex zu haben. Außerdem hatten Paare, die zweimal pro Woche Fisch, Meeresfrüchte oder Algen aßen, doppelt so viel Sex im Monat wie Paare, die das nicht taten. So hatten Paare der Gruppe A durchschnittlich 22 Prozent mehr Sex als Paare der Gruppe B.

Ob sich aus diesen Erkenntnissen aber tatsächlich ableiten lässt, dass Paare, die mehr Fisch konsumieren, häufiger Sex haben, ist unklar. Denn auch andere Faktoren könnten für die gesteigerte sexuelle Aktivität verantwortlich sein, die in der Studie zwar teilweise ebenfalls Berücksichtigung fanden, allerdings konnte kein biologischer Zusammenhang festgestellt werden, dass sich der erhöhte Fischkonsum positiv auf die sexuelle Lust auswirkt.

Dr. Audrey J. Gaskins, Hauptautorin der Studie, scherzte deshalb in der „New York Times“: „Vielleicht verbringen diese Paare mit höherem Fischkonsum ja einfach mehr Zeit miteinander. Das hätte dann allerdings mehr mit Verhaltensforschung als mit Biologie zu tun. Aber immerhin war es der Fisch, der sie zusammenbrachte.“

Erhöhter Fischkonsum steigert Schwangerschafts-Wahrscheinlichkeit

Laut der Studie haben Paare, die mehr Fisch essen, aber nicht nur häufiger Sex. Auch die Fruchtbarkeit steigt. So verkürzte sich bei Männern der Gruppe A, die mindestens zweimal in der Woche Fisch, Meeresfrüchte oder Algen aßen, verglichen mit Männern der Gruppe B die Zeitspanne bis zur Befruchtung um 47 Prozent.

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Ein ähnliches Bild zeichnet sich für den weiblichen Anteil der Untersuchung – der Unterschied zwischen Gruppe A und B ist dort sogar noch deutlich größer. Heißt: Bei Frauen der Gruppe A verkürzte sich die Zeitspanne bis zur Befruchtung verglichen mit den Frauen der Gruppe B um ganze 60 Prozent.

Diese Ergebnisse leiten sich von der Gesamtzahl an Paaren ab, die in dem Testzeitraum von einem Jahr in ihrer jeweiligen Gruppe schwanger geworden sind. In der Gruppe der regelmäßigen Fischesser kam es bei unglaublichen 92 Prozent der Paare zu einer Schwangerschaft. Demgegenüber wurden in der anderen Gruppe „nur“ 79 Prozent der Frauen schwanger. In beiden Gruppen wurde während des Testzeitraums auf Verhütung verzichtet.

„Unsere Studie belegt, dass Paare, die schwanger werden wollen und öfter als zwei Mal in der Woche Fisch zu sich nehmen, eine signifikant höhere Frequenz an sexuellen Interaktionen hatten und weniger Zeit benötigten, um schwanger zu werden“, sagt Dr. Audrey J. Gaskins.

Wer sich aktuell in der Familienplanung befindet, sollte also vielleicht mal darüber nachdenken, mehr Fisch zu essen. Glaubt man der Studie, könnte es das Ganze zumindest ein wenig beschleunigen.


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