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So gesund ist Küssen

So gesund ist Küssen

Küssen ist gesund

Küssen gilt in unserem Kulturkreis als eine der höchsten Formen der Zuneigung. Doch wie gesund ist diese sehr intime Praktik eigentlich? Und welche körperlichen und biochemischen Prozesse machen Küssen womöglich zu einem Gesundheitsförderer?

Ist Küssen gesund? Stressabbau, Schmerzlinderung, Stärkung des Immunsystems

Liebe, Leidenschaft, Intimität: Kaum eine andere Tätigkeit lässt sich mit diesen Attributen wohl besser beschreiben als das Küssen. Schließlich gehört Küssen innerhalb unseres Kulturkreises zur gängigen Praktik von Paaren. Es heißt, ein einzelner Mensch küsst in einem 70-jährigen Leben bis zu 100.000 Mal. 

Schaut man sich die biochemischen Reaktionen im Gehirn an, wundert es nicht, dass Küssen einen solch hohen Stellenwert genießt – und gesund macht. So führt es zur Bildung von Glückshormonen wie Serotonin und Endorphine, wodurch Stress abgebaut wird. 

Außerdem verstärkt Küssen die Ausschüttung des sogenannten Kuschelhormons Oxytocin. Dieses wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern intensiviert auch die Bindung zwischen zwei Menschen – deshalb auch der Name „Kuschelhormon“.

Daneben stärkt Küssen das Immunsystem. Einfacher Grund: Währenddessen kommt es zum Austausch von Speichel, in dem bis zu 22.000 verschiedene Arten von Bakterien enthalten sind. Das sorgt für eine erhöhte Bildung von Abwehrkräften.

Küssen verbrennt Kalorien und verbessert die Zahngesundheit

Stressabbau, Schmerzlinderung und die Verbesserung der Abwehrkräfte sind aber nicht die einzigen positiven Effekte, aufgrund derer Küssen gesund ist. Da sich dabei nämlich die Gefäße erweitern, besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass es zu einer dauerhaften Blutdrucksenkung führt. Demnach kann Küssen bei Betroffenen von Bluthochdruck die Linderung der Symptome zur Folge haben.

Ebenso werden beim Küssen Kalorien verbrannt. Abhängig von der Intensität eines Kusses ob normaler Kuss oder leidenschaftlicher Zungenkuss, zwischen 6,5 und 22 Kalorien pro Minute. Denn beim Küssen sind 34 Gesichtsmuskeln gleichzeitig angespannt, werden also bewegt und trainiert. 

Küssen stärkt das Immunsystem (Foto: Puppy 9 – Shutterstock.com)

Und auch die Zahngesundheit profitiert vom Küssen – genaugenommen schützt es vor Karies. Das liegt daran, dass es bei einem Kuss zu erhöhter Speichelproduktion kommt und im Speichel Kalzium und das Spurenelement Phosphor enthalten sind.

Beide Stoffe sind beispielsweise Bestandteile des Knochengewebes im menschlichen Körper. So werden die Knochen durch Kalzium-Phosphat-Mangel schnell brüchig, etwa bei zunehmendem Alter.

Da Kalzium und Phosphor nun auch in den Zähnen als Inhaltsstoffe vorkommen, führt die erhöhte Speichelproduktion beim Küssen dazu, dass der Zahnschmelz gestärkt wird. 

Umfrage bestätigt: Küssen ist gesund und macht glücklich

Die trockenen Fakten besagen also, dass Küssen gesund ist, das Immunsystem stärkt und uns glücklicher macht. Doch wie stehen die Menschen selbst zum Küssen? Fühlen sie sich dadurch tatsächlich glücklicher und gesünder? Eine Umfrage der Versicherungs-App CLARK in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov liefert Antworten.

Befragt wurden rund 1.000 Personen ab 18 Jahren aus Deutschland zu ihrem Kussverhalten. Ergebnis: 37 % der Umfrageteilnehmer*innen geben an, jeden Tag eine erwachsene Person zu küssen.

Außerdem stellen ganze 81 % der männlichen und weiblichen Befragten fest, dass Küssen ihrer Gesundheit zugutekommt. Immerhin 51 % davon, also mehr als die Hälfte, steigern das sogar noch einmal und sagen, dass sie durchs Küssen sehr positive Auswirkungen auf die eigene Gesundheit feststellen.

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Und auch zum Thema „Macht Küssen glücklich“ sollten die Teilnehmer*innen der Umfrage Rede und Antwort stehen. So geben 45 % an, dass sie sich durchs Küssen glücklicher fühlen. Weitere 37 % beschreiben das Gefühl, dass Küssen in ihnen auslöst, als Geborgenheit.

Beschleunigter Puls und erhöhter Herzschlag beim Küssen scheinen also kein Zufall zu sein, wie die Umfrage zeigt. Küssen führt bei den Menschen tatsächlich zu einem plötzlichen Hoch ihrer Gefühle.

Welche Risiken bergen Küsse?

Aber Küssen hat auch eine Kehrseite – wenn auch eine eher kleine. Heißt: Es gibt Risiken, die mit dem Küssen einhergehen, egal wie gering diese auch seien mögen.

In erster Linie handelt es sich dabei um die Übertragung von verschiedenen Arten von Viren, etwa Cytomegalieviren, Meningokokken oder dem Epstein-Barr-Virus. Letzterer kann Pfeiffersches Drüsenfieber auslösen, dass wegen des Risikos, daran durchs Küssen zu erkranken, vom Volksmund auch als „Kusskrankheit“ bezeichnet wird.

Darüber hinaus sind im Speichel bestimmte Bakterien vorhanden, die zu Magengeschwüren oder sogar Magenkrebs führen können. Eine ernsthafte Gefahr stellen diese jedoch nicht dar, da sie beim Küssen nur in geringer Menge übertragen werden und es somit äußerst unwahrscheinlich ist, dass sie der Auslöser für eine ernsthafte Erkrankung sind.

Wer allerdings beim Küssen Vorsicht walten lassen sollte, sind Allergiker. Denn hat der Kusspartner oder die Kusspartnerin vor dem Küssen ein Lebensmittel zu sich genommen, auf das man allergisch reagiert, genügt ein einziger Kuss, die Allergie auszulösen. 


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