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Schmerzen beim Sex? So vermeidest du sie als Frau!

Schmerzen beim Sex? So vermeidest du sie als Frau!

Schmerzen beim Sex

„Der erste Sex tut immer weh“ und „Schmerzen beim Sexualverkehr sind normal“ sind (Glaubens)Sätze, die du oft von Frauen hörst oder sogar selbst sagst? Dann verraten wir dir jetzt mal etwas: Schmerzen beim Geschlechtsakt gehören NICHT dazu und du solltest sie auch nicht einfach hinnehmen! 

Wir zeigen, was Frauen tun können, wenn sie beim Geschlechtsverkehr Schmerzen haben.

Die Fakten zu Schmerzen beim Sex als Frau

Für Schmerzen bei oder nach dem Sex gibt es viele Ursachen. Laut einer Studie der Indiana University hat ein Drittel der befragten Frauen ungewollt Schmerzen beim vaginalen Geschlechtsverkehr. 20 Prozent der Frauen gaben sogar an, dass sie unter wiederkehrenden Schmerzen und Beschwerden beim Sex (sogenannte Dyspareunie) leiden.

Frau spricht nicht über Schmerzen beim Sex
Die meisten Frauen sprechen nicht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über ihre Schmerzen beim Sex (Foto: fizkes – Shutterstock.com)

Ein Großteil der betroffenen Frauen spricht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin jedoch nicht über ihre Beschwerden. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist also wesentlich höher.

„Schmerzen beim Sex” ist immer noch ein Tabuthema, das entweder verschwiegen oder hingenommen wird. Dabei gibt es mittlerweile wirksame Therapien und Methoden, um Sex zu einer lustvollen, schönen und vor allem schmerzfreien Sache zu machen.

Welche Schmerzen sind „natürlich” und wann solltest du zum Arzt gehen?

Immer, wenn du Schmerzen beim (vaginalen) Sex verspürst, solltest du die Zeichen deines Körpers ernst nehmen. Mit Schmerzen zeigt er dir, dass etwas nicht in Ordnung ist. Fühl also genau hin, wo der Schmerz sitzt und wie er sich beschreiben lässt. Wenn du deine Beschwerden lokalisieren kannst, kannst du auch etwas dagegen tun.

Allerdings hat nicht jede Form von Schmerz beim Geschlechtsakt alarmierende Ursachen.

Nach einer Geburt

Sex kurz nach der Geburt kann schmerzhaft sein. Die Vagina, der Scheideneingang und die inneren Vulvalippen fühlen sich wund und gereizt an. Wenn du jetzt gefingert wirst, tut das unter Umständen weh. Leichte oder schwerere Geburtsverletzungen des Scheidenkanals oder der inneren Vulvalippen (sogenannte Labienrisse) sind Wunden, die erst verheilen müssen. 

Auch dein Beckenboden muss wieder zu Kräften kommen und die Muskulatur nach und nach gestärkt werden. Mit dem Heilungsprozess verschwinden auch die Schmerzen beim Eindringen.

Während der Stillzeit

Als frischgebackene Mama hast du also nicht nur möglicherweise mit Geburtsverletzungen und trockenen Schleimhäuten zu tun, sondern auch deine Hormone spielen jetzt ein anderes Spiel. Der Fokus von Körper und Psyche liegen auf deinem Kind und du findest kaum Entspannung, um (sexuelle) Lust zu entwickeln. 

Mann entschuldigt sich bei seiner Frau
Während der Stillzeit haben viele Frauen keine Lust auf Sex (Foto: fizkes – Shutterstock.com)

Wenn du stillst und / oder deine Brust Muttermilch produziert, dann springt der Milchfluss oft bei jeglicher Form von Berührung, spätestens aber bei Stimulation, unkontrolliert an. Auch wenn das ganz natürlich ist, kann es deine Lust auf Sex mit deinem Partner oder deiner Partnerin hemmen.

Wenn du jetzt Sex hast, weil er „dazu” gehört oder du es „endlich mal wieder” tun solltest, ist dein Körper nicht bereit und vaginaler Sex könnte dir Schmerzen bereiten.

In den Wechseljahren

Befindest du dich in den Wechseljahren und hast womöglich keine Menstruation mehr, dann verändert sich die Hormonlage in deinem Körper, was zu Scheidentrockenheit führen kann. Die Schleimhaut der Vagina ist dünner und trockener. Das macht sie anfälliger für Verletzungen und Entzündungen. Auch ein verändertes Körpergefühl und die Bewertung der eigenen Weiblichkeit können echte Lust-Killer sein.

Wenn du ein trockenes Gefühl am Scheideneingang und -inneren hast und dich in deinen Wechseljahren befindest, dann kannst du Schmerzen beim Sex durch Gleitgel vermeiden.

Zu viel Sex

Frisch verliebt oder einfach in „Honeymoon”-Stimmung? Manchmal ist der Sex so gut, dass du nicht aufhören kannst, oder so intensiv, dass du alles um dich herum vergisst. Dann kann es schon mal passieren, dass du es einfach übertrieben hast. Hast du ausdauernden, besonders intensiven oder sehr oft vaginalen Sex, können Vulvalippen, Scheideneingang und Vagina wund werden.

Paar hat romantischen Sex im Schlafzimmer
Ausdauernder und häufiger Sex kann dazu führen, dass die Vagina wund wird (Foto: Roman Samborskyi – Shutterstock.com)

Ist das der Grund für deine Schmerzen nach oder bei dem Geschlechtsverkehr, dann schalte einen Gang runter und verwöhnt euch auf andere Art und Weise, bis du dich besser fühlst. Ein Kühlpad (mit Handtuch), ein Sitzbad und eine Pflegecreme bringen schnell Linderung.

Ursachen für Schmerzen beim Sexualverkehr

Du hast plötzlich oder sogar immer Schmerzen beim Sex mit deinem Partner beziehungsweise deiner Partnerin? Wenn es sich dabei nicht um die genannten „natürlichen” Ursachen handelt, können die Gründe körperlicher oder psychischer Natur sein. 

Und egal, woher deine Schmerzen beim vaginalen Geschlechtsakt kommen, du musst sie nicht ertragen und kannst dir jederzeit Hilfe bei deinem Gynäkologen oder Sexualtherapeuten holen.

Körperliche Ursachen

Vaginismus – Als Vaginismus wird eine unkontrollierbare Verkrampfung der gesamten oder partiellen Beckenbodenmuskulatur und des ersten Drittels der Scheide bezeichnet. Betroffene Menschen können nicht oder nur unter Schmerzen einen Finger oder Tampon in die Vagina einführen. Vaginismus gilt als sexuelle Funktionsstörung und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Vulvodynie Es handelt sich bei Vulvodynie um chronische Schmerzen der gesamten Vulva oder einzelner Bereiche. Die aktuelle Forschungslage ist noch recht dünn, wird aber vermutlich von einer schwachen Beckenbodenmuskulatur, genetischer Veranlagung und dem Schwund von Schleimhaut und Bindegewebe begünstigt. Ob und wie Vulvodynie behandelt werden kann, hängt von dem Schweregrad und möglichen Auslöser ab.

Endometriose –Noch immer wird Endometriose zu selten oder spät diagnostiziert und als ‚starker Regelschmerz‘ abgetan. Dabei handelt es sich um eine weit verbreitete Erkrankung unter biologischen Frauen. Starke Menstruationsschmerzen sind dabei lediglich eines von vielen Symptomen. Bei Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut in den Eierstöcken, dem Darm oder auch dem Bauchfell und führt dort zu Zysten und Entzündungen. 

Gebärmuttersenkung – Fachleute schätzen, dass bis zu 50 Prozent der Frauen, besonders in den Wechseljahren, von einer Gebärmuttersenkung betroffen sind. Wird das Bindegewebe im Beckenboden schwächer, kann es zu einem Gebärmuttervorfall kommen. Ziehende Schmerzen im Unterbauch und Schmerzen beim Sex können Symptome einer Senkung sein. 

Frau hat Schmerzen nach Sex
Gebärmuttersenkung und viele andere Schmerzursachen sind körperlicher Natur (Foto: Maksym Azovtsev – Shutterstock.com)

Eierstockzysten – Schmerzen beim vaginalen Geschlechtsverkehr, Zwischenblutungen, aber auch Rückenschmerzen können auf Zysten in den Eierstöcken hindeuten. Wird eine Zyste zu groß und / oder platzt, verursacht sie Schmerzen im Unterbauch. 

Bartholinitis – Bei Bartholinitis handelt es sich um eine bakterielle Entzündung der Bartholinschen Drüsen. Diese sitzen am Scheideneingang und sind für die Lubrikation, also das Feuchtwerden der Scheide verantwortlich. Diese Entzündung entsteht oft als Folge einer Bartholin-Zyste. Da sich die Drüsen am hinteren Rand der inneren Vulvalippen befinden, kommt es bei einer Entzündung oder Zyste beim Sex zu anhaltenden Schmerzen.  

Hormonveränderungen – Zu den hormonellen Veränderungen gehört beispielsweise ein Mangel an Östrogenen. Dieser tritt vor allem in den Wechseljahren und in der Stillzeit auf. Aber auch eine Essstörung kann die Ursache für diesen Hormonmangel sein. Fehlt dem Körper Östrogen, führt das zu Scheidentrockenheit, die wiederum Schmerzen beim Sex verursacht. Das passiert, weil die Vaginawand dünner und weniger stark durchblutet wird.

Lubrikationsstörungen – Normalerweise produziert der weibliche Körper ausreichend ‚Gleitmittel‘  und sorgt so für eine optimale Lubrikation beim Sex, die durch (sexuelle) Erregung verursacht wird. Aber auch ohne die nötige Lust kann die Scheide feucht werden, um sich vor Verletzungen zu schützen! „Feucht sein” ist also kein hundertprozentiges Indiz für sexuelle Lust. Hormonveränderungen, Infektionen oder andere Erkrankungen können die Lubrikation des Körpers hemmen. 

Pilzinfektionen im Genitalbereich – Eine gerötete und geschwollene Vulva, Juckreiz und Brennen sind die klassischen Symptome einer Vaginalmykose oder Pilzinfektion des weiblichen Intimbereichs. Auch ein cremiger Ausfluss ist ein Indiz für die Infektion mit dem Hefepilz Candida albicans. 

Frau hat Schmerzen nach Geschlechtsverkehr
Eine Pilzinfektionen im Genitalbereich kann sehr schmerzhaft sein (Foto: New Africa – Shutterstock.com)

Geschlechtskrankheiten – Plötzliches Brennen in der Scheide, Schmerzen beim Sex und untypischer Ausfluss können auf eine sexuelle übertragbare Krankheit (kurz STI) hindeuten. Kommen Müdigkeit und Abgeschlagenheit dazu, sollte ein Test auf verschiedene STIs erfolgen. Zu den verbreitetsten Geschlechtskrankheiten zählen Chlamydien, Tripper und Genitalherpes.

Geburtsnarben – Neben einem Dammriss oder -schnitt kann es während einer Geburt auch zu Verletzungen der Scheidenschleimhäute und der inneren Vulvalippen kommen. Entweder verheilen die Risse allein oder werden genäht. Dabei kann es zu wuchernden oder sehr empfindlichen Narben kommen, die beim vaginalen Sex Schmerzen verursachen.  

Harnwegsinfektion – Bei einer Harnwegsinfektion, die durch häufigen oder ausdauernden Sex verursacht wird, spricht man von einer „Honeymoon”‘-Zystitis. Beim Geschlechtsverkehr können leicht E.Coli-Bakterien aus dem Darm in die Scheidenregion und damit in die Harnblase gelangen. Frauen haben eine kürzere Harnröhre als Männer und sind dadurch anfälliger für diese Art von Infektion.

Psychische Ursachen

Sexueller Missbrauch & negative Erfahrungen – Unschöne Erlebnisse beim Sex, Übergriffe oder sexueller Missbrauch beeinflussen die Sexualität nachhaltig. Meist erfolgt bei jedem intimen Zusammensein eine Retraumatisierung und betroffene Menschen können kaum oder gar keine sexuelle Lust empfinden. Das führt zu Verspannungen des gesamten Körpers und besonders der Intimregion, was Schmerzen beim Sex zur Folge hat. 

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Angst vor einer Schwangerschaft – Wer das Vertrauen in Verhütungsmethoden verloren hat oder für wen nur sehr wenige Verhütungsmittel infrage kommen, hat womöglich dauerhaft Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Das hat zur Folge, dass sich die Gedanken beim Liebesspiel ausschließlich um diese Angst drehen und Betroffene nicht loslassen und entspannen können.

Frau hat psychische Probleme
Ängste und Druck zählen zu den verbreitetsten psychischen Ursachen für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Foto: Agnieszka Marcinska – Shutterstock.com)

Leistungsdruck – Wird Sexualität mit dem Partner oder der Partnerin als Performance empfunden, bei der man ‚abliefern‘ muss und Orgasmen unabdingbar sind, wird aus Lust schnell Frust. Der Körper verkrampft unter der Anspannung und die Penetration wird schmerzhaft. Oft führt Leistungsdruck auch zu Libidostörungen und dauerhafter Unlust beim Sex – auf beiden Seiten!

Beziehungsprobleme – Ungelöste Konflikte und Probleme, die nicht angesprochen werden, führen oft zu emotionaler und körperlicher Entfremdung. Die ‚Lust‘ auf den Partner oder die Partnerin schwindet und damit auch die Lust auf Sex. Hat man ihn trotzdem, wird er nicht mehr als befriedigend und schön empfunden, sondern oft als schmerzhaft. Besonders Frauen machen ‚zu‘. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Unsicherheit und Scham – Die Scham für den eigenen Körper, die eigenen sexuellen Wünsche und auch die Unfähigkeit, Nein zu sagen, können das gemeinsame Sexleben negativ beeinflussen. Eine unsichere Kommunikation miteinander über Do’s und Dont’s im Bett verhindern Sex, der sich gut anfühlt und lustvoll ist. Die Folge sind vor allem Schmerzen beim vaginalen Verkehr, weil der Körper nicht entspannt und auch der Beckenboden in Habacht-Stellung ist. 

Unerfüllte (sexuelle) Wünsche – Wer sich innerhalb seiner Partnerschaft nicht traut, über seine sexuellen Bedürfnisse zu sprechen, kann diese auch nicht ausleben. Das führt oft zu Frustration und die gemeinsame Sexualität wird zur Pflichtveranstaltung. Eine unerfüllte Sexualität lässt die Sinne ‚stumpf‘ werden. 

Unangenehme Sexpraktiken – Dein Partner oder deine Partnerin mag Praktiken, die du selbst nicht als erregend oder angenehm empfindest? Auch hier ist es wichtig, zu kommunizieren, dass man bestimmte Dinge nicht tun möchte. Angst, Scham und Unsicherheit führen zu Schmerzen und die haben (ungewollt) nichts im Bett zu suchen. Ein offener Umgang mit Fetischen und diversen Sexualpraktiken ist essentiell für glücklichen und schmerzfreien Sex!

Was kannst du als Frau gegen Schmerzen beim Sex tun?

Wenn dir als Frau besonders vaginale Stimulation mit einem Penis, Finger oder Sex Toy wehtut, dann kommen auf die vielen verschiedenen Ursachen auch diverse Behandlungsmöglichkeiten. Dazu ist es wichtig zu wissen, wo die Schmerzen sind. So kannst du deine Beschwerden besser und effektiver behandeln.

Schmerzen beim (tiefen) Eindringen 

Frau hat Schmerzen beim eindringen
Bei tiefem Eindringen können Schmerzen auftreten (Foto: NDAB Creativity – Shutterstock.com)

Wenn dir tiefes Eindringen unangenehm ist, dann stößt der Penis oder das Sexspielzeug womöglich gegen die Zervix, also den Gebärmutterhals. Versuche, durch die passende Sexstellung eine tiefe Penetration zu vermeiden und genieße eher die Stimulation der vorderen Scheidenregion und besonders der G-Zone!

Schmerzen beim Stoßen 

Sind die Stoßbewegungen bei der Penetration schmerzhaft, ist deine Scheide zu trocken oder deine Muskeln spannen sich zu stark an. Auch ein sehr breiter Penis und die Dehnung der Vagina können wehtun. Jetzt helfen langsame und ruhige Bewegungen oder ein Verharren ohne Stöße. Auch Gleitgel ist eine gute Möglichkeit, damit es besser ‚flutscht‘.

Schmerzen im Bauch 

Schmerzen beim Sexualverkehr im Bauch
Neben der Periode kann auch eine Entzündung der Eileiter für Unterleibsschmerzen sorgen (Foto: goffkein.pro – Shutterstock.com)

Lokalisierst du die Beschwerden direkt im Unterbauch, dann könnte das an deiner Menstruation liegen. Beim Sex während der Regel können anfangs Unterleibsschmerzen auftreten, bevor sich die Muskulatur entspannt. Allerdings kommt auch eine Entzündung der Eileiter infrage. Die macht sich auch durch Schmerzen im Eierstock bemerkbar. Zur Abklärung solltest du zu deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen gehen.

Schmerzen im Scheideneingang 

Wenn du eine Infektion oder Entzündung ausschließen kannst, dann können ein ausgiebiges Warm-up vor dem Eindringen und Gleitgel helfen. Dehn deinen Scheideneingang langsam vor und stimuliere die Klitoris dabei. So entspannst du dich leichter und kannst Schmerzen minimieren oder ganz vermeiden.

Schmerzen nach dem Sex 

Die kommen vor allem dann vor, wenn es besonders intensiv und ausdauernd zur Sache ging. Jetzt helfen kühle Umschläge, ein Sitzbad, eine Pflegecreme und eine ausgiebige Pause. Zudem solltest du nach dem Sex als Frau unbedingt Wasser lassen, damit mögliche Bakterien nicht in die Harnwege gelangen oder du eine Scheideninfektion bekommst.

Wenn du plötzlich auftretende oder dauerhafte Schmerzen oder Beschwerden beim Sex hast, dann solltest du das nicht als „normal” hinnehmen, sondern dir Hilfe bei deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin holen.

In der Schmerztherapie hat sich eine Kombination und Einzelbehandlung aus Sexual-, Physio- und Osteopathie mit möglicher passender Medikation bewährt. Die Frauenärztin und Sexualtherapeutin Dr. Andrea Kottmel fasst die Therapiemöglichkeiten und Hilfsmittel in ihrem Video gut zusammen.

Erste-Hilfe-Tipps bei Schmerzen beim oder nach dem Geschlechtsverkehr

  1. Stellungswechsel – Schmerzen beim Sex kannst du mit einer anderen Stellung vermeiden, bei der der Penis nicht so tief eindringt und du selbst Winkel und Intensität bestimmen kannst. Die Reiterstellung und Löffelchen eignen sich gut dafür.
  2. Intimpflege – Weniger ist mehr, wenn du deinen Intimbereich pflegst. Reizungen und Schmerzen beim Sex kannst du vermeiden, indem du Intimwaschlotion oder einfach nur Wasser zum Reinigen der Vulva benutzt. Verzichte auch auf Scheidenduschen.
  3. Gesundes Scheidenmilieu – Sorge mit ausgewogener Ernährung, Zuckerreduktion und Milchsäurekuren in Form von Vaginalzäpfen für eine gesunde Scheidenflora. Verzichte auch auf synthetische oder zu enge Unterwäsche.
  4. Aufs Klo gehen – Geh vor und auch nach dem Geschlechtsakt pullern. So spülst du Keime und Bakterien effektiv raus und beugst Infektionen vor. Auch eine volle Harnblase kann beim Sex unangenehm sein.
  5. Langsam machen – Schaltet einen Gang runter, wenn einer von euch Schmerzen hat. Legt eine Kuschelpause ein und knutscht ausgiebig miteinander. Nehmt den Druck aus eurem Liebesspiel und veranstaltet keine Orgasmusjagd.
  6. Redet miteinander – Sobald dir etwas beim Liebesakt unangenehm ist oder sogar wehtut, solltest du das offen ansprechen! So vermeidest du negative und belastende Erfahrungen, die Nachwirkungen haben können.
  7. Sitzbäder – Wurde es doch mal zu wild in den Laken, helfen entzündungshemmende und kühlende Sitzbäder bei einer wunden und geschwollenen Vulva und Scheide.

Fazit

Schmerzen beim Sexualverkehr gehören definitiv nicht zu einem lustvollen Sexleben dazu! Deswegen solltest du sie unter keinen Umständen hinnehmen, sondern dir proaktiv Hilfe suchen, mit dem Liebsten oder der Liebsten darüber sprechen und eine ärztliche Diagnose stellen lassen.


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