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Was ist ein Mingle? Definition und Bedeutung

Was ist ein Mingle? Definition und Bedeutung

zwei Mingles im Schlafzimmer

Dass die klassische Beziehungsform einer monogamen Partnerschaft gerade in heutigen Zeiten nicht mehr für jeden Menschen erstrebenswert ist, ist hinlänglich bekannt. Alternativ leben sich Männer und Frauen zum Beispiel auch in einer offenen Beziehung aus.

Ein weiteres Konzept ist das der Mingles. Was hinter dieser Bezeichnung steckt, welche Vor- und Nachteile das Mingle-Dasein hat und welche Tipps man bei dieser Form des Zusammenlebens beachten sollte, wird im Folgenden erläutert.

Die Definition von Mingle

Wenn man das Wort „Mingle“ auseinanderpflückt, erhält man die Begriffe „mixed“ und „Single“. Mingles sind keine reinen Singles, sondern führen eine Beziehung, welche die Vorteile des autonomen Single-Lebens mit den Vorzügen einer Partnerschaft vereint.

Mann und Frau führen unverbindliche Beziehung
Ein Mingle-Verhältnis eignet sich für alle, die keine konventionelle Beziehung führen wollen (Foto: Dean Drobot – Shutterstock.com)

Man lebt für den Augenblick und genießt dabei die Nähe des Partners bzw. der Partnerin, genauso, wie man sich Raum für die eigenen Wünsche schaffen kann, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Abstand halten sollte jederzeit möglich sein. Die Beteiligten einer solchen „Halbbeziehung” leben daher zumeist auch nicht unter einem Dach.

Ein Beziehungsmodell für die junge Generation?

Wer glaubt, das Mingle-Prinzip ist nur etwas für unreife Teenager oder Menschen in den Zwanzigern, die sich ausprobieren wollen, irrt gewaltig. Ein Mingle-Verhältnis ist für alle angezeigt, die keine konventionelle Beziehung führen wollen, aber dennoch nicht auf innigen Sex und Zärtlichkeiten verzichten möchten.

Woher aber kommt das Bedürfnis, auf den Status einer verbindlichen Beziehung zu verzichten? Unsere Zeiten sind geprägt von dem Anspruch privater und beruflicher Flexibilität und Unabhängigkeit. Die Zeit ist knapp bemessen und eine – wie früher schon in jungen Jahren übliche – Familienplanung, wie Heiraten und Kinder bekommen, wird zunehmend hinten angestellt.

Stattdessen steht für viele Selbstoptimierung an erster Stelle. Schnell noch mal aller Herren Länder bereisen, möglichst viele Partner*innen ausprobieren – man könnte ja etwas verpassen – und gleichzeitig auf der Karriereleiter ganz nach oben klettern. Die traute Zweisamkeit kann warten. Der Nachteil: Dieser Lifestyle kann einsam machen.

Die meisten Menschen sind jedoch nicht gern allein. Da kommt das Mingles-Modell gerade recht. 

Es gibt aber auch andere Gründe dafür, dass dem Mingle-Sein immer größere Bedeutung zukommt: Manch einer ist gerade frisch getrennt oder hat bislang nur negative Erfahrungen mit konventionellen Beziehungen gemacht. Hier kann ein Mingle-Verhältnis zumindest für den Moment die reizvolle Alternative zu einer ernsthaften Liaison sein.

Vor- und Nachteile von Mingles-Beziehungen

Die Vorteile eines Mingle-Lebens liegen klar auf der Hand. Regelmäßige Dates und aufregender Sex mit einer vertrauten Person ohne Verantwortung und Beziehungsstress. Auch Kuscheln ist erlaubt. Gleichzeitig ist es völlig okay, mit anderen Menschen zu flirten und zu daten, da gegenseitige Besitzansprüche die Mingle-Philosophie unterlaufen würden.

Darüber hinaus spricht nichts dagegen, mit dem oder der Mingle-Partner*in nicht nur das Bett, sondern auch die Freizeitgestaltung zu teilen. Auch wenn die Leichtigkeit im Vordergrund stehen sollte, darf man sogar unter Mingles ein offenes Ohr füreinander haben.

Frau in einer Mingle Beziehung
Als Mingle hat man regelmäßig Dates und Sex mit einer vertrauten Person ohne Beziehungsstress (Foto: Nomad_Soul – Shutterstock.com)

Doch aufgepasst! Verlassen auf das Verständnis und die emotionale Hinwendung der oder des anderen sollte man sich nicht – schließlich hat jeder das Recht, in seinem eigenen Kosmos zu leben und nicht die Pflicht, die Sorgen und Nöte der oder des anderen zu teilen. Es ist eben eine Beziehung ohne Verpflichtung.

Außerdem: Ein Mingle-Verhältnis kann schneller beendet sein, als es einem der beiden Partner*innen lieb ist. Wer doch ein Solist sein und das pure Single-Leben genießen möchte, kann ohne Rechtfertigungsdruck von heute auf morgen Ade sagen.

Tipps für ein erfolgreiches Mingle-Dasein

Auch wenn es bei einem solchen Verhältnis locker zugehen sollte, sind einige MingleRegeln zu beachten. Nur so können unerwünschte Nebenwirkungen weitestgehend vermieden werden. Mingles sollten daher …

  • keine grundsätzlich eifersüchtigen Personen oder Menschen mit erhöhtem Anspruchsdenken sein (Der Schuss kann nur nach hinten losgehen).
  • sich von Beginn an darüber einig sein, dass man eine unverbindliche Beziehung miteinander eingeht.
  • klare Regeln definieren (Wie viel Zeit möchte man miteinander verbringen und wird Sex mit weiteren Personen toleriert?).
  • darauf achten, dass ein gesunder Abstand bestehen bleibt (Gemeinsame Planungen für die Zukunft sind genauso fehl am Platz wie das Einfordern der Verfügbarkeit der oder des anderen).
  • stets ehrlich ansprechen, wenn man sich in der zwanglos geführten Beziehung nicht mehr wohlfühlt
  • die Mingle-Beziehung beenden, wenn sich zum Beispiel eine Partei in die andere verliebt (oder es sollte zumindest entschieden werden, ob es vom Mingle-Status zu einer richtigen Beziehung übergeht).
  • das Leben als Mingle genießen, solange es gut läuft und sich nicht von außen einreden lassen, dass diese Beziehungsform nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht.

Mingles vs. Friends with Benefits, offene Beziehung & Polyamorie

Die sogenannten Friends with Benefits – also Freunde mit gewissen Vorzügen – verfolgen ein anderes Konzept. Hierbei geht es in erste Linie um viel Spaß im Bett und eine unbeschwerte Zeit. Tiefergehende Gefühle sind komplett Tabu, während Mingles – zumindest im Sinne des Füreinander-Daseins – auch auf der emotionalen Schiene fahren können.

Das Mingeln hört sich nun also wie eine offene Beziehung an? Nicht ganz. Denn im Gegensatz dazu verspricht eine Mingles-Beziehung nicht nur sexuelle Freiheiten, sondern auch völlige Autonomie. Zwar ist es wie bereits geschildert nicht ungewöhnlich, wenn Mingles auch auf Gefühlsebene intim werden. Allerdings steht es beiden Partnern offen, sich ohne Erklärungsnot räumlich und emotional zurückzuziehen.

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Im Unterschied zur Polyamorie, bei der ein Mensch mehrere Partner*innen gleichzeitig liebt, kommt dem Begriff „Liebe“ bei einem Mingle keine große Bedeutung zu. Man mag und schätzt sich, nicht mehr und nicht weniger. Vielmehr wird dem Mingle-Experiment zumeist ein Ende gemacht, wenn sich einer der beiden wirklich in jemand anderen verliebt und mit dieser oder diesem eine Beziehung führen möchte.

Anzumerken ist noch, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Beziehungsformen häufig fließend sind. Ob zwei Menschen, die unverbindlichen Sex miteinander haben und sich darüber hinaus gut verstehen, eine offene Beziehung führen, Friends with Benefits oder Mingles sind, ist ihnen selbst nicht immer bewusst.

Mann und Frau kuscheln
Eine Mingle-Beziehung bietet nicht nur sexuelle Freiheiten, sondern auch völlige Autonomie (Foto: VGstockstudio – Shutterstock.com)

Das muss es auch nicht. Wichtiger als die Kategorisierung des Beziehungsmodells ist es, sich mit der selbst gewählten Art des Zusammenlebens rundum wohlzufühlen.

Wo kann man Mingle-Kontakte kennenlernen?

Während man beim analogen Dating in einer Bar oder einem Club wohl eher nicht sein Gegenüber fragt, ob er oder sie an einer Mingle-Freundschaft interessiert wäre, gestaltet sich die Kontaktaufnahme im Internet sehr einfach. Auf Sexdate-Seiten sind längst auch Mitglieder unterwegs, die auf ihrem Profil offen kommunizieren, dass sie auf der Suche nach Mingles sind.

Es gibt sogar Kontaktbörsen, die spezialisiert auf das Zusammenbringen von Mingles sind. Dazu gehört die Dating-Seite Mingle2 und die Video-Dating-App Mingle

Mingle2 punktet direkt mit einer unkomplizierten und schnellen Anmeldung. Zudem sind Kontaktaufnahme und Chatten auch ohne ein Match und bereits im Zuge der kostenlosen Mitgliedschaft möglich.

Bei der Video-Dating-App Mingle kann sowohl lokal als auch weltweit mit potenziellen Partner*innen Kontakt aufgenommen werden. Dafür muss man nur ein Bild oder Video von sich hochladen und andere User*innen liken. Bei Übereinstimmung kann öffentlich oder privat gechattet werden.


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