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Adult-Content-Plattform favyd startet durch! Interview mit Gründerin Eva Sheymukhova

Adult-Content-Plattform favyd startet durch! Interview mit Gründerin Eva Sheymukhova

Interview mit favyd Gründerin Eva Sheymukhova

Sie ist nicht nur Ex-Erotikmodel, sondern auch eine zielstrebige Geschäftsfrau, die die Branche wie ihre Westentasche kennt: favyd-Gründerin Eva Sheymukhova wirbelt den Adult-Content-Markt auf und räumt damit Missstände aus dem Weg, um eine Plattform von Frauen für Frauen zu schaffen. 

Bei favyd kann jede und jeder sexy Bilder und heiße Videos hochladen und mit seiner Community in persönlichen Kontakt treten. Uns gab Eva ein exklusives Interview!

Favyd: Keine OnlyFans-Kopie, sondern eine ganz eigene Idee!

Sinneslust: Hallo, Eva. Schön, dass du mit uns über deine Plattform favyd redest! Hast du vor der Gründung von favyd eigenen erotischen Content auf Adult-Content-Plattformen produziert?

Eva: Ja, ich war schon überall unterwegs. Vor 10 Jahren habe ich als Amateur-Darstellerin angefangen. Ich habe Videos gedreht und war vor der Webcam aktiv, aber irgendwann wurde mir der Druck zu viel. Du musst mithalten können, und die meist männlichen Portalmitarbeiter versuchen, dir zu sagen, was du zu tun hast. 99 Prozent der aktuellen Online-Adult-Plattformen werden von Männern geführt. Das ist mir irgendwann zu viel gewesen. Ich wollte mir nicht mehr vorschreiben lassen, wie mein Content auszusehen hat. Ich habe dann aufgehört.

Sinneslust: Verständlich. Und wie ging es weiter?

Eva: Vor zwei Jahren habe ich OnlyFans entdeckt, bin dort gestartet und das lief auch gut. Ich war aber nur auf dem englischsprachigen Markt unterwegs. Das Problem: Ich konnte meinen Content in Deutschland aufgrund des Jugendschutzes nicht richtig bewerben. Ich habe mich gefragt, warum es diese Art Plattform inklusive Werbechancen nicht für den deutschsprachigen Markt gibt. Und so ist die Idee von favyd entstanden. 

Sinneslust: Interessant! Aber du wolltest keine Kopie machen, sondern eine eigene Adult-Content-Community kreieren. Was sollte auf jeden Fall anders sein?

Eva: Für mich stand zuerst das Thema Jugendschutz im Vordergrund. Dann ist die Idee größer geworden, man hat angefangen, darüber zu reden, und ich wollte nicht einfach eine deutsche Kopie von OnlyFans und Co., sondern hatte eine eigene Idee. Für mich war auch das Thema Datenschutz sehr wichtig und dass niemand mit den Bildern der Modells etwas machen kann – außer die Creator*innen selbst. Ich wollten einen Mix: die guten Dinge aus den deutschen Portalen übernehmen und den neuen, frischen Input von amerikanischen Portalen damit verbinden. Und das dann aber mit fairen Prozenten für die Creator. Statt 25 Prozent wie auf anderen Plattformen, bekommen die Models bei favyd bis zu 85 Prozent der Einnahmen.

„Ich sehe favyd als DIE Nr. 1 unter den Creator*innen-Plattformen im deutschsprachigen Raum.“

Sinneslust: Woher kommt der Name favyd?

Eva: Ich wollte etwas ohne „Fans“ im Namen haben. Favyd kommt von „Favorite“. Im Englischen sagt man auch „My Favy“, und wenn man das öfter spricht, kommt eben „Favyd“ raus. Das assoziiert man ganz klar mit „meinem Favoriten“. Und darum geht’s ja!

Sinneslust: Wie würdest du die Community beschreiben?

Eva: Es gibt Models, die das Prinzip der Plattform kennen und verstehen, wie sie mit ihrem Content Geld verdienen. Nicht jeder, der auf Adult-Content-Plattformen unterwegs ist, hat auch die Idee dahinter verstanden. Du musst auf Portalen wie favyd anders aktiv sein. Es reicht nicht, hier einfach Bilder und Videos hochzuladen, sondern du baust eine Verbindung und einen Kontakt zu deinen Fans auf. Das ist der Grund, warum sich User anmelden: Sie wollen persönlichen Kontakt zu dir als Model. Auf favyd erleben dich die Follower dann ganz intim und exklusiv. 

Sinneslust: Wie funktioniert favyd für Fans und User?

Eva: Als Fan registriert man sich einfach und sucht entweder nach einem bestimmten Creator oder stöbert durch den Feed. Folgt man einem Model, generiert favyd einen Feed aus den Posts des Creators. So verpasst man keine neuen Posts und kann mit dem Model chatten oder seinen kostenpflichtigen Content kaufen. User können via PayPal, Visa, Mastercard, SEPA, paydirect, giropay, paysafecard oder Klarna bezahlen. 

Mann besucht favyd.de Startseite
Bei favyd bekommen Fans exklusiven Content ihrer Lieblings-Erotikmodels geboten und können sogar mit ihnen chatten. Foto: guteksk7 – Shutterstock.com, Screenshot: favyd.com, Montage: Sinneslust

Sinneslust: Und wie können Fans den sexy Content ihrer Lieblingsmodels erleben?

Eva: User erstellen ihren eigenen automatischen und kostenlosen Feed, indem sie ihren Favoriten folgen. Wenn man die kostenpflichtigen Inhalte der Profile abonniert, bekommt man alle Posts der Models zu sehen. Bietet der Creator auch Snapchat-, Instagram- oder Telegram-Kanäle an, kann man als Fan diese ebenfalls kostenpflichtig abonnieren. 

Sinneslust: favyd gibt es seit Dezember 2021, ihr seid ein junges Unternehmen. Wo siehst du dein Business in 5 Jahren?

Eva: Ich sehe favyd als DIE Nr. 1 unter den Creator*innen-Plattformen im deutschsprachigen Raum. Es muss auch nicht immer Erotik sein. Wir sind für alles offen. Klar, bei uns wird kaum jemand sein Kochbuch promoten, aber warum nicht? Ich möchte den Markt aufräumen. Andere Portale geben den Creator*innen materielle Dinge und Partys. Okay, aber wenn ich als Plattform meinen Models hohe Prozente zahle, können sie sich das selbst kaufen. Vor 10 Jahren haben Models noch nicht ihren eigenen Traffic generieren können, und da waren die hohen Prozentabgaben auch gerechtfertigt. Heute sieht das anders aus, und das finde ich nicht mehr okay.

Sinneslust: Denkst du, dass Erotik künftig noch stärker online stattfindet und Plattformen wie favyd zentrale Kontaktstellen sind?

Eva: Auf jeden Fall! Denn die Entwicklungen dieser Plattformen bieten künftig noch weitere Möglichkeiten, Begegnungen zwischen Fans und Creator*innen zu schaffen. Offline-Erotik und reale Begegnungen wird es immer geben, und das ist auch gut so! Es ist gut, dass es andere Bereiche als Social Media gibt. Es muss jeder das Richtige für sich finden. Manche Menschen brauchen einfach reale Kontakte. Egal, ob online oder offline: Jeder Mensch sollte das freiwillig machen!

Feminismus und Sex vor der Webcam: Wie passt das zusammen?

Sinneslust: Statistisch gesehen gründen Frauen leider immer noch seltener als Männer. Was sind deine Erfahrungen als Gründerin – besonders in der digitalen Erotikbranche?

Eva: Man wird als Frau anders behandelt. Anwälte und Notare sind meistens Männer. Ich habe auch Männer im Team und die habe ich dann zu Terminen mitgenommen, weil ich das Gefühl hatte, allein nicht ernst oder wahrgenommen, nicht richtig aufgeklärt zu werden und aufgrund meiner Branche auch abgestempelt wurde. Das ist natürlich nicht immer und überall so! Aber mir fiel das schon auf und es ist nicht einfach. 

Sinneslust: Weibliche Models und männliche User: Ist das bei favyd auch so?

Eva: Aktuell ist es so, dass wir eher weibliche Models haben. Für Männer ist es auf dem deutschen Markt aber auch wesentlich schwieriger. Die vorwiegend männlichen User kennen ihre Lieblingsmodels aus Social Media, können dort aber nicht mit ihnen in Kontakt treten. Das geht auf Plattformen wie favyd, was das Format so attraktiv macht. Auf dem amerikanischen Markt ist die Gewichtung bei Männern und Frauen, die ihre Bilder und Videos anbieten, bereits 40:60. In Deutschland ziehen wir etwas langsamer nach. Ich würde mir aber mehr Männer wünschen.

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Sinneslust: Du bietest Frauen eine Plattform, damit sie erotische Videos und Bilder vornehmlich männlichen Usern anbieten können – ein kontroverses Thema. Siehst du dich als Feministin?

Eva: Feminismus ist für mich, dass du als Frau das machst, was du machen möchtest. Und das gibt dir niemand anderes vor. Wenn die Frau vor der Webcam sitzt und der Partner im Hinterzimmer die Klicks zählt und sie animiert, mehr Geld zu verdienen, dann ist das ein Problem. Wir prüfen diese Dinge bei favyd sehr streng! 

Sinneslust: Ihr kontrolliert, ob die Creator*innen ihren Content freiwillig machen?

Eva: Grundsätzlich ist es uns sehr wichtig, dass die Creator*innen den Content freiwillig erstellen und von niemandem dazu gezwungen werden. Wir prüfen natürlich jeden Content, ob dieser mit unseren Richtlinien vereinbar ist. Stellt sich heraus, dass Content oder Aktionen auf dem Portal nicht vom Model freiwillig erstellt oder durchgeführt werden, gibt es Möglichkeiten, die wir hierfür in Betracht ziehen können, um das Model zu schützen.

Alter, Geschlecht, Körperform? Bei favyd sind alle willkommen!

Sinneslust: Wie ist der Altersdurchschnitt der Models?

Eva: Unser jüngstes Modell ist 19 Jahre, und ich glaube, die Älteste ist 50 Jahre alt. Es gibt für alle Altersgruppen eine Nachfrage. Es gibt ja auch viele junge User, die auf ältere Frauen stehen.

Sinneslust: Wie ist es mit Models, die nicht dem klassischen Schönheitsideal unserer Zeit entsprechen?

Eva: Bei favyd sind alle willkommen! Bei uns gibt es nicht nur Körperformen zu sehen, die dem klassischen Schönheitsideal entsprechen, sondern von dünn bis dick ist alles dabei. Ich finde es blöd, wenn alle gleich aussehen. Es soll jeder das machen, womit er sich wohlfühlt. Es gibt das Bild von der perfekten Frau mit Sanduhrfigur, und dafür lassen sich Mädels teilweise ein Brazilian Butt Lift machen, nur um vermeintlich perfekt auszusehen. 

Sinneslust: Plattformen wie favyd können also ein Inspiration für junge Creator*innen und Einsteiger*innen sein. Jeder Körper ist sexy und mit jedem Aussehen und Stil kann man erfolgreich sein. 

Eva: Ja, genau. Auf den amerikanischen Plattformen ist das auch schon so. Dort gibt es einfach alles und jeden! Da sind das Publikum und die Auswahl aber einfach größer. Hier wird das hoffentlich auch bald so sein. Und die amerikanischen Models sharen und supporten sich gegenseitig. Hier ist es eher ein Konkurrenzkampf, der aber durch die Rankinglisten der Portale verursacht wird. Darum gibt es bei uns auch keine Rankinglisten oder Top 10! 

Sinneslust: Vielen lieben Dank für die interessanten Infos rund um favyd und Adult-Content-Plattformen! 


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