Wie sexpositiv ist Deutschland? Das Online-Magazin „Lust“ hat in einer breit angelegten Studie den Sex-Appeal der 50 größten Städte miteinander verglichen. Die Ergebnisse überraschen.
So wird sexuelle Offenheit gemessen
Wie lässt sich die sexuelle Offenheit einer Stadt messen? Die Studienmacher*innen vom „Lust“-Magazin haben sich dazu verschiedene Parameter angeschaut, u. a. die Anzahl von Sex Shops, Swingerclubs, Bordellen und Sexarbeiter*innen vor Ort.
Auch wichtig: Das Vorhandensein von Beratungs- und Gesundheitsangeboten und die Präsenz der LGBTIQ-Community vor Ort. Denn, so heißt es in der Studie: „Je sichtbarer und präsenter queere Events und Räumlichkeiten in einer Stadt sind, als desto offener kann das dortige Lebensgefühl gewertet werden.“
Köln ist die sexpositivste Stadt Deutschlands
Auf dem ersten Platz des „Sex-Positive Cities Index“ landet: Köln. Die rheinische Metropole ist seit jeher bekannt für ihr weltoffenes, liberales Image. Schon im letzten Jahr landete sie im vom Lust-Magazin durchgeführten „Liberal City Index“ hinter New York City auf einem hervorragenden 2. Platz.
Kleine Städte überraschen im Ranking
Das dürften nur die wenigsten vermutet haben: Mit Mannheim, Freiburg und Osnabrück folgen auf den weiteren Plätzen des Rankings vor allem kleinere Städte. Sie sind laut „Lust“ der Beweis dafür, dass sexpositives Leben längst nicht nur in den großen Städten und Metropolen stattfindet. Auch der Osten Deutschlands ist mit Magdeburg und Chemnitz in den Top 10 vertreten.
Berlin, wo sexpositives Leben seit den 1920er Jahren großgeschrieben wird, erreicht im Ranking übrigens nur den achten Platz. Gemessen an der Einwohnerzahl scheinen viele andere Städte der vermeintlichen deutschen Sex-Hauptstadt den Rang abzulaufen.
Die sexpositive Bewegung ist in Deutschland angekommen
Mit Leverkusen, Solingen und Mülheim an der Ruhr landen drei Städte aus NRW ganz hinten im Ranking auf den Plätzen 48 bis 50. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass es dort gar kein sexpositives Leben gibt. So erklärt das Lust Magazin: „Während Mülheim an der Ruhr und Leverkusen vor allem unter Sexarbeitenden beliebt sind, kann Solingen mit seinem ortsansässigen Swingerclub ordentlich punkten.”
Und mit Köln liegt die sexpositivste Stadt Deutschlands ja praktischerweise nur wenige Kilometer entfernt. Ein Abstecher ins bunte, sexpositive Leben ist also auch bei den Schlusslichtern des Rankings jederzeit möglich.
Für die Studienmacher*innen steht fest: Die sexpositive Bewegung ist endgültig in Deutschland angekommen.
