Vivien ist zertifizierte ganzheitliche Sexualberaterin und erfahrene Erotik-Texterin, die zahlreiche…
Schweißtreibende Workouts assoziierst du nicht unbedingt mit einem heißen Orgasmus? Dann hast du noch keinen Coregasm beim Sport gehabt!
Nicht das Sixpack, sondern der „Coregasmus” ist die ultimative Belohnung nach einem harten Bauchmuskeltraining. Was ein Coregasm ist und welche Übungen dich zum Ziel bringen, erfährst du hier.
Was ist ein Coregasm?
Die Wortneuschöpfung Coregasm, deutsch „Coregasmus“, setzt sich aus den englischen Begriffen „core” (Rumpf, Körpermitte) und „orgasm” (Orgasmus) zusammen.
Der Sporttrend aus den USA hat das Bauchmuskeltraining für Frauen revolutioniert. Einige US-Fitnessstudios bieten sogar spezielle Coregasm-Kurse an, in denen du lernen kannst, wie du mit hartem Bauchmuskeltraining zum Happy End kommen kannst.
Wie kann man durch Sport zum Orgasmus kommen?
Der Sexologe Alfred Kinsey vertrat schon 1953 die These, dass Sport nicht nur glücklich macht, sondern noch ganz andere Gefühle auslöst. Der Personal Trainer Daniel Schlerith von private-training.at sagt, dass die Hauptsache beim Coregasm das Training der tiefliegenden Bauch- und Beckenbodenmuskulatur ist. Diese solltest du mit deinem Workout kontrahieren.
Beckenboden-Expertin Dr. Karin Scheurich vom Beckenboden-Kompetenzzentrum BeBo erklärt, dass die Muskeln über das Bindegewebe teilweise eine Verbindung zur Klitoris haben. Spannst du deine Bauch- und Beckenmuskeln zeitgleich an, wird deine gesamte Klitoris stimuliert und Druck auf deinen Hotspot ausgeübt.
Beim Sport werden dein Körper und vor allem deine Genitalien stärker durchblutet. Außerdem wird deine Atmung tiefer und intensiver. Diese Kombination führt bei Frauen mit etwas Übung zum Orgasmus beim Sport. Je besser deine Bauch- und Beckenbodenmuskeln trainiert und fit sind, desto eher kannst du beim Sport kommen.
Coregasm für alle? Voraussetzungen für einen Höhepunkt beim Sport
Forscher des Center for Sexual Health Promotion in Indiana befragten 370 Teilnehmerinnen zu ihren (lustvollen) Erfahrungen beim Sport. Zwei Drittel von ihnen haben schon einen Orgasmus beim Sport gehabt. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl und der Auswahl der Teilnehmerinnen ist die Studie zwar nicht repräsentativ, zeigt aber, dass es doch einige Frauen gibt, die mit einem lustvollen Happy End nach dem Sport belohnt werden.
Wenn du als Frau einen trainierten Beckenboden hast und die Muskeln bewusst an- und entspannen kannst, erhöht das die Chancen auf einen Coregasm. Dr. Karin Scheurich bestätigt gegenüber Women's Health, dass ein gutes Bewusstsein für den eigenen Körper die Voraussetzung für jede Art von Orgasmus ist. Wenn du also dein Stresslevel senkst und deine Körperwahrnehmung nicht nur dahin richtest, wo es gerade wehtut, kann deine nächste Sport-Session besonders heiß enden.
Wie fühlt sich für Frauen ein Orgasmus beim Sport an?
Ein Coregasm klingt per Definition nicht sehr lustvoll – schließlich bist du weder mental noch körperlich wirklich erregt. Das bedeutet aber nicht, dass dein Höhepunkt weniger intensiv ist. Ganz im Gegenteil. Einige Frauen berichten, dass sich der Coregasm wie eine innere Massage anfühlt und eine Art Wärmewelle, die sich über die Beine hinweg ausbreitet.
Die Vagina zieht sich dabei zusammen. Lautes Stöhnen bleibt aber aus und der „Coregasmus” soll sich körperlich nicht so intensiv anfühlen wie ein genitaler Orgasmus. Die meisten Frauen fühlen sich dabei übrigens sehr wohl in ihrem Körper.
Coregasm-Übungen, die dich kommen lassen
Für ein orgastisches Training brauchst du mehr als eine Joggingrunde oder ein bisschen Yoga (obwohl es den „Yogagasm” auch gibt). Damit du in den Genuss eines sportlichen Höhepunktes kommst, solltest du mit einer zwanzig- bis dreißigminütigen Cardio-Einheit beginnen. Das kannst du auf dem Laufband oder Crosstrainer machen. Für einen Orgasmus braucht dein Körper aber mehr, denn er kommt erst, wenn deine Muskeln richtig müde sind.
Es geht also weiter mit intensivem Bauchtraining. Aktiviere die unteren Muskelgruppen im Bauch mit Crunches oder Beinheben. Am besten eignen sich Übungen, für die du Stabilität im Rumpfbereich brauchst, wie Kniebeugen, Planke, Kreuzheben und Mountain Climbers.
Wenn deine Muskeln müde werden, solltest du trotzdem weitermachen. Ein echter Coregasm-Garant soll der „Captain’s Chair“ (Beinheben im Hang) sein, oder der Käfer-Crunch. Ermüden deine Muskeln bei einer der Übungen, werte das als gutes Zeichen.
Ab jetzt steuerst du dem Happy End entgegen: Deine Muskeln beginnen zu zittern und du spürst die Erregung? Dann mach weiter, so lange du kannst, und mach dich bereit für einen Höhepunkt! Wenn du merkst, dass sich der Orgasmus aufbaut, entspanne und öffne dich, aber hör nicht mit den Übungen auf, bis du kommst.
Wenn du allein das gewünschte Ergebnis nicht erreichst und nicht in einem öffentlichem Sport-Kurs vor anderen Frauen „kommen” willst, kannst du dir Coregasm-Videos zuhause ansehen. Sie können als Inspiration, Motivation oder sogar als Anleitung fungieren.
Kommen Männer auch zum Coregasm?
Männer bekommen zwar häufiger als Frauen einen Orgasmus ohne Berührung (in Form eines feuchten Traumes oder mentalen Höhepunktes) – beim Sportorgasmus sind sie jedoch klar im Nachteil. Zum einen möchte niemand sichtbar im Fitnessstudio eine Erektion haben und zum anderen beherrschen nur wenige Männer einen trockenen Orgasmus, also einen Höhepunkt ohne Ejakulation.
Es lohnt sich aber für Ihn, diese „stillen” Höhepunkte zu trainieren – denn sie sorgen nicht nur für mehr Durchhaltevermögen, sondern auch für multiple Orgasmen. Als Mann hältst du deine sexuellen Energien im Körper zurück und sie verpuffen nicht sofort beim Ejakulieren. Das lässt dich am Ende intensiver kommen.
Vivien ist zertifizierte ganzheitliche Sexualberaterin und erfahrene Erotik-Texterin, die zahlreiche Ratgeber- und Blogartikel geschrieben hat. Mit ihrer Expertise verfasst sie Texte rund um Liebe, Sex, Beziehungen, aber auch zu den neuesten Trends der Sex-Branche oder interviewt Experten und Erotik-Stars. Vivien ist außerdem Co-Host vom Sex-Podcast „Bedtime Talk“ (u.a. auf Spotify).